Wie im letzten Beitrag erwähnt, hat meine Frau mir zu Weihnachten eine neue Grafikkarte geschenkt – genauer gesagt die Gainward GTX 1070 Phoenix Golden Sample.Hier nun ein kleiner persönlicher „Test“ oder vielmehr einfach ein paar Einschätzungen dazu. Außerdem ein paar Benchmark-Zahlen.

Die Grafikkarte kommt in einem riesigen Karton. Ich war überrascht ob der Größe. Mit Geschenkpapier verpackt wäre ich nie darauf gekommen, dass es sich um eine Grafikkarte handelt. Zwar ist die Karte an sich auch recht groß – deutlich korpulenter als die alte GTX 570 – aber sehr viel Platz im Karton wird einfach von Schaumstoff eingenommen. Aber so ist die Karte auf den Transportwegen immerhin gut geschützt.

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Riesige Schachtel

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Mit viel Schaumstoff geschützt

Hier die GTX 570 und die 1070 mal nebeneinander. Ein Größenvergleich ist aufgrund der verzerrten Perspektive natürlich nicht wirklich möglich.

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GTX 570 Phantom und GTX 1070 Phoenix GS im Vergleich

Die Karte wirkt sehr edel und hochwertig verarbeitet. Auf der Rückseite des Boards ist eine „Platte“ zum Schutz der Leiterbahnen. Hatte die GTX 570 auch nicht.

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Backplate

Der Einbau ist natürlich kein Problem. Alte Karte raus, neue Karte rein. Dabei hat mich gewundert, dass diese High-End-Karte mit nur einem 8-Pin-Stromstecker auskommt. Meine GTX 570 hat noch 1 x 8 Pin und 1 x 6 Pin benötigt. Da kann man sehen, dass die modernen Karten viel mehr Leistung bei deutlich weniger Stromverbrauch haben. Schöne Sache! Zum Glück hat die Karte nach dem Einbau direkt einwandfrei funktioniert. Weiß man ja nie.

Die Karte scheint ein super Kühlsystem zu haben, sodass ich mich zuerst sogar erschreckt und an einen Defekt gedacht habe. Unter Windows laufen die beiden großen Lüfter gar nicht. Und auch unter Last erst nach einiger Zeit und dann sehr leise. Ich habe direkt nach dem Einbau sämtliche Benchmarks von 3DMark und auch den ca. 20-minütigen Stresstest laufen lassen. Erst beim neusten und anspruchsvollsten Test „TimeSpy“ laufen die Lüfter fast durchgängig, bei allen anderen Tests wie FireStrike 4K bis hin zu CloudGate laufen die Lüfter höchstens nur mal kurz an, nur um dann wieder einzuschlafen und hin und wieder kurz aufzudrehen. Wie ich sagte, hat mich dieses Lüfterverhalten enorm überrascht. Die Lüfter bei der alten GTX 570 waren auch nicht extrem laut, aber liefen auch unter Windows immerhin durchgängig mit geringer Drehzahl.
Benchmarks uns Stresstests sind natürlich synthetisch. Aber auch bei The Witcher 3 wird die Grafikkarte nach Stunden nicht wärmer als 65°C und die Lüfter laufen dabei mit maximal 32%. Wenn man bedenkt, dass der Grafikchip durchaus auch etwas höhere Temperaturen verträgt (man spricht so von max 110°C) und die Lüfter auch deutlich mehr Power haben, sind auch weit höhere Lasten für die Grafikkarte bei der Kühlung kein Problem.

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Daten unter Last

Dementsprechend leise ist die Gainward GTX 1070 Phoenix GS. Wenn keine Lüfter drehen, gibt es auch keine Geräusche. Selbst bei den 32% Lüfterauslastung ist im Grunde nichts zu hören, zumindest nichts, was bei den alltäglichen Nebengeräuschen irgendwie besonders auffällt.
Zu Testzwecken habe ich mal die automatische Lüftersteuerung deaktiviert und die Lüfter manuell auf 80% Leistung gestellt, also fast aufs Maximum. Dabei sind die Lüfter natürlich schon deutlich hörbar bzw. laut. Sollte es also wirklich mal dazu kommen, dass solche Kühlleistung benötigt wird, reden wir natürlich schon unangenehmer Lautstärke. Aber momentan sehe ich nichts, was die Grafikkarte derart fordern könnte.

Nett ist auch, dass der Gainward-Schriftzug auf der Karte leuchtet. Standardmäßig ändert sich die Farbe der Beleuchtung nach Last bzw. Lüfterstärke – bei geringer Last leuchtet sie grün, bei mittlerer Last blau und bei sehr hoher Last rot. Die Beleuchtung lässt sich aber individuell anpassen. Man kann auch dauerhaft eine Farbe wählen und dort die Farbe sogar ganz nach Geschmack aus einer Farbpalette auswählen. Da sollte für jeden was dabei sein und auch die passende Farbe, falls schon andere Komponenten im Rechner leuchte und das möglichst einheitlich sein soll. Wie gesagt, eine nette Sache, aber da mein Gehäuse kein Sichtfenster hat und außerdem unter dem Tisch und damit nicht im direkten Blickfeld steht, ist das Thema für mich eher irrelevant und ich habe die Beleuchtung deaktiviert.

LED Control

Von Gainward gibt es ein kleines Tool zur Grafikkarte – genannt EXPERTool. Damit lassen sich diverse Einstellungen an der Grafikkarte vornehmen. Zum einen lassen sich wie oben bereits erwähnt die Lüftersteuerung sowie die Beleuchtung der Grafikkarte konfigurieren. Bei der Lüftersteuerung kann man z.B. das Profil dahingehend anpassen, dass die Lüfter schon bei niedrigeren Temperaturen schneller drehen etc., oder aber man stellt manuell dauerhaft eine bestimmte Drehzahl ein. Ich selbst habe es bisher bei den Standardeinstellungen belassen.

Lüfter unter Kontrolle

Weiterhin kann man sich diverse Parameter der Grafikkarte anzeigen lassen wie z.B. momentaner Takt, Speicherauslastung, Lüfterdrehzahl oder auch Temperatur. Damit kann man z.B. auf einem zweiten Bildschirm beim Spielen diverse Dinge im Auge behalten, wenn man denn möchte.

Status-Log

Außerdem lässt sich die Phoenix GS mit dem EXPERTool auch übertakten. Da die Karte aber bereits ab Werk übertaktet ist und ich generell nicht viel davon halte, habe ich da noch keine Einstellungen vorgenommen.

Übertakten mit dem EXPERTool

Alles scheint also bestens zu laufen. Ich habe vor dem Umbau extra noch die ganzen Benchmarks aus 3DMark laufen lassen, um einen schönen Vergleich zu haben. Natürlich ist mir klar, dass ein Vergleich aufgrund des Alters der GTX 570 eigentlich Quatsch ist, denn natürlich kann eine sechs Jahre alte Karte nicht mit einer modernen konkurrieren, aber ich finde einen solchen Zahlenvergleich trotzdem schön. Und er gibt ein gutes Gefühl. 🙂 Und ich weiß, dass Benchmarks nicht unbedingt aussagekräftig sind und nicht als Maßstab genommen werden sollten, aber immerhin zeigen sie eine Tendenz. Und da es sich bei beiden Karten um nvidia-Chips handelt, könnte der Vergleich doch ganz glaubwürdig sein.
Es sei gesagt, dass der Time Spy Benchmark auf der GTX 570 gar nicht erst lauffähig war, die Karte hat einfach nicht genug Speicher. Die Warnung habe ich auch bei Fire Strike Ultra und Extreme bekommen, dennoch konnten die beiden Tests immerhin gestartet werden. Bei Ultra waren es aber mehr oder weniger Standbilder, teilweise gerade mal 0,2 fps.

Hier die Ergebnisse als Vorher-/Nachher-Bilder. Einfach durch die Galerie klicken.

Und hier noch ein Screenshot vom Belastungstest:

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Time Spy Belastungstest

Die Leistungssteigerung ist schon enorm. Teilweise ein Vielfaches. Klar, die GTX 570 ist ja immerhin schon fast 6 Jahre alt. Umso verwunderlicher ist es jetzt, dass ich bisher mit ihr klargekommen bin. 🙂

Ein echtes Fazit will ich nicht ziehen, das sollte nicht allein auf Benchmarks beruhen und großartig andere Vergleiche kann ich kaum ziehen. Tatsache ist aber wohl, dass die Gainward GTX 1070 Phoenix GS ein echtes Leistungsbiest ist. Ich denke – und hoffe – dass die Leistung mich ebenso durch die nächsten 4 Jahre bringen wird. Es gibt wohl nicht viele Karten, die aktuell schneller sind als die meine.
Auch abseits von den reinen Leistungsdaten macht die 1070 Phoenix GS eine super Figur. Ohne Vergleiche zu anderen vergleichbaren Karten zu haben, muss ich sagen, dass die Karte eine enorm gute Kühlung hat, sodass die Temperaturen auch bei sehr geringen Lüfterdrehzahl gering bleiben. Unter Windows und kleinen 3D-Darstellungen laufen die Lüfter gar nicht. Entsprechend leise ist die Karte. Ich kann nur hoffen, dass die Lüfter nie auf Maximum laufen müssen, denn dann wird die Karte doch ganz schön laut.
Die Verarbeitung macht einen tadellosen Eindruck, das Material wirkt edel, auch wenn man das natürlich im Normalfall nicht sieht im eingebauten Zustand. Die Beleuchtung ist nett, gerade für Gamer, die auf so etwas vielleicht wert legen, für mich aber uninteressant.
Mein persönliches Fazit ist daher, dass ich mit der Gainward GTX 1070 Phoenix GS super glücklich bin und mich sehr über das Geschenk meiner Frau freue – und lange freuen werde.