In zwei vorangegangenen Beiträgen habe ich bereits kurz die Komponenten meines neuen PC vorgestellt und erläutert, warum ich mich für genau diese Komponenten entschieden habe. Nun möchte ich zu ein paar der Komponenten ein paar Gedanken und meine Eindrücke schildern.

Prozessor: AMD Ryzen 7 3700X

Benchmarks werden noch in einem weiteren Artikel behandelt, jedoch muss ich sagen, dass ich von der Performance des Prozessors positiv überrascht wurde. Zwar ging ich natürlich davon aus, dass heutige Prozessoren deutlich schneller sind als meine sechs Jahre alte CPU. Aber dass die so abgehängt wird, hätte ich dann doch nicht erwartet. Meine Befürchtung, ich könnte von zu wenig Mehrleistung enttäuscht werden, hat sich also nicht bewahrheitet. Auch in Lightroom ist eine Verbesserung spürbar, auch dazu später mehr.

Eine Sache hat mich dann doch verwundert und auch zunächst etwas Angst gemacht. Gerade wenn man neue Hardware hat, überwacht man das ja alles, um Defekte zu erkennen oder zu schauen, ob alles ordnungsgemäß läuft. So habe auch ich mit CoreTemp die CPU-Temperatur überwacht. Dabei ist mir ein seltsames Phänomen aufgefallen: Es gibt immer wieder richtige Temperatursprünge. Aus dem Nichts erhöht sich die Temperatur um ca. 10°C, um dann langsam innerhalb weniger Sekunden wieder auf den Ursprungswert zu fallen. Kurz danach wiederholt sich das Ganze. Das führt dazu, dass bei der Standard-Lüfterkurve auch der Lüfter bei jedem Sprung aufheult.

Wie gesagt dachte ich erst, meine CPU wäre vielleicht defekt, denn bei Intel konnte ich sowas bisher nicht feststellen. Nach kurzer Recherche war ich dann aber beruhigt. Offenbar ist so ein Verhalten bei den Ryzen CPUs normal. Laut einem Forumbeitrag bei computerbase liegt es daran, dass Intel und AMD unterschiedliche Ansätze fahren. Intel versucht den Takt – und damit auch die Temperaturen – so lang wie möglich niedrig zu halten. Das führt zu konstanteren Temperaturen und damit auch zu konstanteren Lüfterdrehzahlen. AMD dagegen steigert den Takt sobald nötig, also auch bei der kleinsten Lastspitze. Dadurch werden die Aufgaben schneller abgearbeitet und es kann auch wieder schnell runtergetaktet werden, wodurch es im Endeffekt sogar sparsamer ist. Jedoch führt das eben zu den Temperatursprüngen und zu unruhigem Lüfterverhalten.

Nachdem ich das gelesen hatte, war ich dann doch beruhigt. Und zumindest das Thema mit dem Aufheulen des Lüfters lässt sich mithilfe einer angepassten Lüfterkurve eindämmen. Standardmäßig reagiert der Lüfter unverzüglich auf jede Temperaturänderung, da lässt sich im BIOS ganz einfach eine Verzögerung von bis zu 1 Sekunde einstellen. Damit reagiert der Lüfter dann nicht mehr so sprunghaft.

Irgendwie ist es schon ein komisches Gefühl, nach 16 Jahren Intel wieder eine AMD-Basis zu haben, aber daran gewöhnt man sich sicher … :)