Seit ein paar Tagen bzw. Wochen haben wir eine neue Kamera – eine Sony a6400. In dieser neuen kleinen Artikelreihe will ich einfach wahllos ein paar Gedanken festhalten, die mich bei der Benutzung der Kamera so beschäftigen – zum Autofokus, zum Kitobjektiv, zum Handling etc.
In diesem ersten Artikel geht es ganz allgemein erstmal um die Kamera bzw. warum ich mich für die Sony a6400 entschieden habe.
Warum eine neue Kamera?
Durch meine ehrenamtliche Arbeit als Fotograf bei uns in der Kirchengemeinde steht mir eine Canon EOS 5D Mark III zur Verfügung. Eine nach wie vor sehr gute Kamera, die ich allerdings aufgrund von Größe und Gewicht nicht freiwillig mit mir herumschleppe, erst recht nicht im Urlaub. Und meine Frau will das schon gar nicht.
Für mich privat hatte ich bisher eine Canon EOS 650D in Verbindung mit dem Canon EF-S 15-85 mm IS USM Objektiv. Und ich war mit der Kamera bis zuletzt sehr zufrieden. Klar, man weiß, es ist „nur“ eine Einsteigerkamera oder vielleicht untere Mittelklasse mit gewissen Einschränkungen, aber wenn man die Kamera beherrscht, bekommt man damit hervorragende Bilder hin.
Obwohl ich selbst schon länger mit einem Umstieg auf eine spiegellose Kamera geliebäugelt habe, war es mir das Geld nicht wert. Denn wie gesagt war ich mit der 650D bis zuletzt sehr zufrieden. Sie hatte immerhin schon einen vollwertigen Touchscreen und auch der Autofokus im LiveView war nicht besonders schnell, aber dennoch durchaus benutzbar.
Den Ausschlag für eine neue Kamera gab ausgerechnet meine Frau. Sie wollte auch gerne mehr Bilder machen, ist aber mit meiner Spiegelreflex nie richtig warm geworden. Sie wollte eine kleinere, leichtere Kamera, mit der man „einfach knipsen“ kann, ohne sich große Gedanken um den Autofokus etc. machen zu müssen: Sie wollte eine Kamera, die sie ähnlich zum Fotografieren nutzen konnte wie ein Smartphone.
Warum Sony?
Jahrelang habe ich voll auf Canon gesetzt und ein bisschen Wehmut war schon dabei. Die ganze Bedienung von Canon ist mir mittlerweile ins Blut übergegangen und ich kam damit immer sehr gut zurecht. Leider hat Canon meines Erachtens die letzten Jahre ein wenig verschlafen. Wie oben erwähnt, wollten wir auf jeden Fall eine kleine spiegellose Kamera, und leider sind die günstigeren APS-C Systemkameras von Canon nicht gerade empfehlenswert. Auch die Kamerasensoren sind aktuell nicht wirklich konkurrenzfähig zu z.B. Sony. (Mit den gerade vorgestellten neuen Vollformat-Systemkameras mag Canon wieder aufgeholt haben, aber Tests gibt es noch nicht. Und die Kameras sind ohnehin zu teuer.) Daher stand für mich leider fest, dass es Zeit für einen Abschied von Canon ist – zumindest teilweise. Die 5D Mark III nutze ich ja immer noch.
Da ich mich schon im Vorfeld immer wieder mal so ein wenig informiert hatte, war für mich eigentlich schon klar, dass es eine Sony wird. Die Bildsensoren von Sony sind nun mal derzeit wohl die besten auf dem Markt. Und die a6000er Reihe ist seit Jahren sehr beliebt und eigentlich gelten alle Kameras dort als sehr gut in ihrem Preisbereich. Es wird zwar immer über das unübersichtliche Menü geschimpft, aber das Risiko war ich bereit einzugehen. Außerdem ist es bei den neueren Kameras auch etwas überarbeitet worden.
Natürlich gibt es auch andere Kameras anderer Hersteller wie z.B. die Nikon Z50 oder Kameras von Fuji, die sicher auch ihre Vorteile haben und möglicherweise in gewissen Bereichen besser sind. Aber ich hatte mich früh auf Sony eingeschossen und fühlte mich dabei einfach wohl.
Warum die a6400?
Hier war es dann eine Entscheidung zwischen der a6100, a6400, a6500 und a6600. Die Kameras setzen auf den gleichen Autofokus mit Gesichts- und Augenerkennung, sogar Tieraugen. Die a6100 war schnell raus, die war mir dann doch zu „klein“ im Sinne von abgespeckt. Die a6500 hat gewisse Vorzüge, so hat sie einen integrierte Bildstabilisator. Allerdings ist es auch die älteste der genannten Kameras, sie hat also noch das alte „Betriebssystem“ mit dem schlechteren Menü und noch keine Möglichkeit, sich ein eigenes Menü mit seinen Favoriten anzulegen. Auch der Autofokus ist dort noch nicht ganz so ausgefeilt und etwas langsamer, vor allem fehlt das Realtime Tracking. Das Display lässt sich dort auch nicht komplett hochklappen – Thema Selfies.
Die a6400 hat leider keinen eingebauten Stabilisator, das müssen hier die Objektive übernehmen. Ansonsten ist sie aber der a6500 in vielen Hinsichten überlegen, vor allem eben beim Autofokus.
Die a6600 vereint wenn man so will die Vorteile der beiden Kameras. Sie hat den Stabilisator und auch den guten Autofokus. Außerdem noch weitere Vorteile. Sie hat einen etwas größeren Griff und dadurch auch mehr Platz für einen größeren Akku. Auch beim Thema Video ist die der a6400 überlegen. Sie ist demnach ganz klar die bessere Kamera. Den Aufpreis von ca. 500 € waren mir persönlich diese Vorteile aber nicht wert, sodass es die a6400 geworden ist. Die reine Bildqualität scheint bei allen ziemlich identisch zu sein. Daher haben wir uns trotz der Vorteile der a6600 für die a6400 entschieden.
Die Namensgebung bei Sony ist natürlich etwas verwirrend. Wer würde schon ohne Vorwissen darauf kommen, dass die a6100 und die a6400 neuer sind als die a6500?
An dieser Stelle kann man sicher lang und breit darüber diskutieren, welche Kamera vielleicht besser gewesen wäre, warum ich keine mit Vollformat-Sensor genommen habe usw. Uns persönlich erschien die Sony a6400 einfach als optimales Gesamtpaket: Sie macht sehr gute Fotos, hat eine hervorragenden Autofokus, ist klein, leicht und handlich und lässt sich recht einfach bedienen – wenn man sie denn erst einmal richtig konfiguriert hat. Aber jeder andere darf gerne eine andere Meinung haben.