Die Sony a6400 hat einen SD-Karten-Slot und unterstützt dabei SDHC- und SDXC-Speicherkarten. Außerdem wird auch UHS-I unterstützt. Damit können auch ältere Speicherkarten in der Kamera genutzt werden. Aber sollte man das tun? Oder bringen neue und schnellere Karten Vorteile? (Auch UHS-II-Karten können genutzt werden, allerdings profitiert man davon nicht.)

Bei dieser Frage muss man unterscheiden zwischen fotografieren und filmen.

Fotografie

Mit meiner Canon habe ich zwei SanDisk Extreme SDHC-Karten verwendet mit einer maximalen Übertragungsrate von 45 MB/s. Nach heutigem Stand sind diese Karten also nicht mehr wirklich schnell.

Natürlich habe ich diese Karten anfangs auch in der Sony a6400 verwendet, was an sich auch problemlos funktioniert. Mir ist dabei allerdings aufgefallen, dass das Speichern der Bilder gefühlt lange dauert. Man sieht im Display eine kleine Speicheranzeige, und die ist bestimmt eine ganze Sekunde da. Wechselt man währenddessen zu schnell in den Wiedergabemodus, kann das eine Fehlermeldung verursachen. Hierbei muss man allerdings bedenken, dass ich in der Regel RAW+JPG fotografiere, also immer gleichzeitig zwei Bilder gespeichert werden müssen.

In der Hoffnung, dieses Problem mit einer neuen und schnelleren Speicherkarte zu lösen, habe ich mir dann doch eine moderne SanDisk Extreme PRO SDXC-Karte gekauft. Diese hat in der Theorie bis zu 90 MB/s Schreibrate – also das doppelte im Vergleich zu den alten Karten. Außerdem unterstützt sie UHS-Speed Class 3 (U3) und Video Speed Class 30 (V30). Damit erhoffte ich mir, dass die Kamera die Bilder schneller und vielleicht sogar ohne die erwähnte Verzögerung abspeichern konnte.

Leider wurde ich aber enttäuscht. Auch mit der schnellen Karte dauert das Speichern der Bilder exakt gleich lang, die „Speicherverzögerung“ bleibt also bestehen. Ich habe auch einen Test mit einer Serienbildaufnahme mit 20 Bildern gemacht. Auf beiden Karten dauert es exakt 19,62 Sekunden, bis alle 20 Bilder gespeichert sind. Das ist echt lange und leider bringt die schnellere Karte hier also gar nichts. Wenn man bedenkt, dass die Speicherkarte mit bis zu 90 MB/s beschrieben werden kann, ist das doch recht wenig. Der „Flaschenhals“ scheint die Kamera zu sein. Die RAWs sind im Durchschnitt ca. 25 MB groß, die JPGs ca. 15 MB. Das ergibt 40 MB, die gleichzeitig gespeichert werden müssen. Bei 90 MB/s müsste das eigentlich in einer halben Sekunde erledigt sein. Die Kamera schreibt aber offensichtlich nur mit ca. 40 MB/s.

Video

Beim Thema Video sieht es allerdings anders aus. Bleibt man bei FullHD, so funktionieren auch meine alten Karten ohne Probleme. Die Schreibgeschwindigkeit reicht aus, um das Video direkt auf die Karte zu schreiben. Möchte man jedoch 4K-Videos mit einer Qualität von 100 MBit machen, so ist dies mit einer zu langsamen SD-Karte nicht möglich. Die Einstellung lässt sich erst gar nicht setzen, da die Speicherkarte zwingend UHS-I unterstützen muss. Es kommt zu folgender Fehlermeldung:

Mit der neuen Speicherkarte lässt sich die Einstellung dagegen problemlos festlegen und damit sind auch Videos in 4K und mit 50 FPS möglich.

Fazit

In Sachen Fotografie konnte ich bei der Sony a6400 keine Unterschiede zwischen einer acht Jahre alten „langsamen“ Speicherkarte und einer modernen schnellen feststellen. Das Speichern der Bilder dauert exakt gleich lange. Das enttäuscht ein wenig, hier hätte ich mir doch etwas mehr Speed gewünscht. Möchte man allerdings Videos in 4K und mit 100 Mbit machen, dann benötigt man zwingend eine Speicherkarte, die mindestens UHS-I U3 unterstützt. Macht man also nur Fotos, ist eine neue SD-Karte nicht notwendig.