Einleitung

Seit ein paar Wochen habe ich nun den Godox TT685S Aufsteckblitz im Einsatz und möchte hier ein paar Eindrücke schildern. Dies ist kein Testbericht oder ähnliches. Dafür bin ich nicht tief genug im Thema und nutze den Blitz auch zu wenig. Ich habe damit noch nicht entfesselt geblitzt oder so, sondern nur als reinen Aufsteckblitz verwendet. Ich will nur ein paar Gedanken zu dem Gerät festhalten.

Warum Godox TT685S?

Wieso ich mich für den Godoy TT685S entschieden habe, ist schnell erklärt. Der integrierte Blitz der Sony a6400 mit einer Leitzahl von 7 ist natürlich nicht mehr als ein Spielzeug für absolute Notfälle. Viel Power hat er nicht und ist auch kaum für indirektes Blitzen zu gebrauchen. Im Weitwinkel wirft er auch einen starken Objektivschatten. Da ich einen Blitz aber wie oben erwähnt nicht so sehr oft brauche, wollte ich dafür nicht allzu viel Geld ausgeben. Die originalen Blitze von Sony waren daher keine Option. Ich habe direkt nach günstigen Alternativen geschaut. Oft hört man ja von Yongnuo, die recht gut und für mich absolut ausreichend wären. Leider gibt es meiner Recherche nach keine für Sony. Da bin ich über Godox und Neewer gestolpert. Beide Hersteller bieten Blitze für Sony mit TTL-Unterstützung an. Was dort jetzt im Endeffekt die bessere Lösung ist, weiß ich nicht. Es scheint auch, als wären es sehr ähnliche Blitze nur halt mit anderem Namen. Da ich recht gute Berichte über die Godox gelesen hatte (mit Ausnahme der offenbar grauenvollen Bedienung), habe ich mich für Godox entschieden. Die haben auch einen kleineren Blitz TT350S im Angebot. Der ist kleiner und würde optisch wohl besser zu einer kleineren Kamera passen. Allerdings wollte ich dann doch lieber mehr Leistung, und der Unterschied zwischen Leitzahl 60 und 36 ist schon groß.

Lieferumfang

Der Lieferumfang kann sich sehen lassen. Neben dem Blitz und dem obligatorischen Papierkram liegt noch jede Menge Zubehör bei. Schutztasche, Stoff-Diffusor, Standfuß (leider nicht im Bild), Reinigungstuch (wofür auch immer), Akkudose, diverse Farbfilter samt Klettvorrichtung zur Befestigung. Außerdem noch ein Schutz für den Blitzschuh, auf den ich später noch zu sprechen komme.

Haptik und Verarbeitung

Der Blitz wirkt auf mich tadellos verarbeitet. Er fühlt sich sehr ähnlich an wie die Originalblitze von Canon und sogar besser als mein alter Metz-Blitz. Also kein billig anmutendes Plastik. Dadurch ist der Blitz auch nicht gerade leicht. Die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt, das Einstellrad ist etwas schwammig, aber insgesamt gut. Das Drehen des Blitzkopfes um die eigene Achse ist etwas schwergängig. Da der Kopf aber keine Fixierung hat, die man erst lösen muss (wie z.B. bei Canon oder Metz), muss das wohl so sein. Sonst könnte es vielleicht zu ungewollten Drehungen kommen. Ähnliches gilt bei der Neigung des Kopfes. Auch hier gibt es keine Fixierung beim 90°-Winkel. Im ersten Moment habe ich das als komisch empfunden, weiß aber nicht, was besser ist.

Teilweise ist zu lesen, dass der Blitzschuh die Schwachstelle ist. Der kann nach einer gewissen Zeit brechen und die Kontakte freilegen, die dadurch dann verbiegen können. Haptisch wirkt der Blitzschuh zwar ziemlich robust, aber das kann täuschen. Ich hoffe einfach, dass es bei mir nicht so schnell passiert. Prophylaktisch würde ich empfehlen, immer den oben erwähnten Schutz für den Blitzschuh zu verwenden, wenn der Blitz nicht in Gebrauch ist.

Die mitgelieferte Tasche macht keinen ganz so hochwertigen Eindruck wie der Blitz, erfüllt aber ihren Zweck.

Funktionen

Wie erwähnt ist das hier kein Test, daher nur eine Auflistung der Funktionen, die der Godox TT685S hat.

  • Leitzahl 60
  • TTL
  • HSS mit einer Synchronzeit von bis zu 1/8000s
  • 2.4 GHz Funksteuerung
  • Master-Slave-Funktion
  • Auto-Zoom von 20-200 mm
  • Blitzkopf drehbar und schwenkbar
  • Multi Mode
  • Micro-USB-Anschluss für Firmware-Updates
  • AF-Hilfslicht
  • LCD-Display

Wichtig: Das AF-Hilfslicht funktioniert nicht bei den spiegellosen Kameras. Damit kann auch ich es bei meiner a6400 nicht nutzen. Wie sehr das die Benutzung einschränkt, kann ich derzeit noch nicht beurteilen.

Bedienung

Wie schon erwähnt soll die Bedienung des Blitzes katastrophal sein. Eine deutsche Anleitung liegt auch nicht bei. Man muss also entweder Englisch können oder sich irgendwie durchfummeln. Ich will da der allgemeinen Meinung nicht widersprechen. Allerdings kann ich das auch nicht wirklich beurteilen. Ich habe ihn bisher nur als Aufsteckblitz mit TTL genutzt und dabei höchstens mal die Blitzstärke mit +/- verstellt. Das geht intuitiv. Über alles, was darüber hinaus geht, kann ich nichts sagen.

Godox TT685S – Fazit

Nochmal: Das hier ist kein Test, zu dem ich mangels Erfahrung auch gar nicht in der Lage bin. Nur ein kleiner Eindruck. Und der ist durchweg positiv. Der Godox TT685S erfüllt seinen Zweck mit Bravour. Es ist ein sehr guter Aufsteckblitz mit guter Leistung, der funktional den Sony-Geräten kaum nachsteht. Die Verarbeitung ist tadellos, lediglich der Blitzschuh scheint anfällig zu sein. Da hoffe ich, dass bei mir alles hält. Leider funktioniert das AF-Hilfslicht bei den DSLM nicht. Ein Manko ist offenbar auch die fummelige und unschlüssige Bedienung, an die man sich gewöhnen muss. Wenn man bedenkt, dass der Godox mit ca. 110 € nur knapp 1/5 von dem eines gleichwertigen Sony-Blitzes für 530 € kostet, so bekommt man hier sehr viel für sein Geld. Mit den Abstrichen kann man daher meiner Meinung nach sehr gut leben.

Den Blitz gibt es übrigens nicht nur für Sony, sondern auch für Canon, Fuji und Nikon.