Nachdem ich schon berichtet habe, wie sich unsere PV-Anlage in den ersten sechs Monaten geschlagen hat, hier jetzt das Fazit nach unserem ersten kompletten Jahr, also nach den ersten zwölf Monaten.
Da wir jetzt sowohl die guten Sommermonate wie auch die weniger guten Wintermonate abbilden können, sollte sich gut ablesen können, was uns die Anlage so bringt und auch in Zukunft bringen wird – oder eben auch nicht.
Etwas Hintergrundinformationen gab es bereits im Zwischenfazit und auch im allgemeinen Artikel zu unserer PV-Anlage, sodass es hier jetzt ohne große Umschweife um Zahlen gehen soll. Es handelt sich um den Zeitraum von März 2023 bis Februar 2024.
PV-Erzeugung
Insgesamt wurden in den 12 Monaten 7.012 kWh Strom erzeugt. Der beste Monat war der Juni mit 1.042 kWh, der schlechteste der Dezember mit nur 73 kWh. Natürlich fällt ein Großteil der Energie auf die „hellen“ Monate. So wurden von März bis August im Durchschnitt 843 kWh pro Monat erzeugt, von September bis Februar dagegen mit nur durchschnittlich 325 kWh nicht einmal die Hälfte. Man muss aber dazusagen, dass letztes Jahr die Monate November und Dezember wohl außergewöhnlich grau und trüb und sonnenarm gewesen sein sollen wie schon lange nicht mehr, so habe ich zumindest von anderen PV-Anlagen-Besitzern gehört. Möglicherweise wird es dieses Jahr besser. Trotzdem sieht man aber auch, dass gerade in den Wintermonaten eher wenig Strom erzeugt wird. Was aber nicht überraschen darf.
Hier das ganze als Tabelle zur besseren Übersicht.
März | April | Mai | Juni | Juli | August | September | Oktober | November | Dezember | Januar | Februar | Insgesamt | |
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PV-Erzeugung | 464 kWh | 826 kWh | 1.035 kWh | 1.042 kWh | 890 kWh | 804 kWh | 876 kWh | 391 kWh | 152 kWh | 73 kWh | 237 kWh | 222 kWh | 7.012 kWh |
Eigennutzung
Obwohl in den dunklen Monaten deutlich weniger Strom erzeugt wurde als im Sommer, so konnte doch überraschend viel der verbrauchten Energie selbst erzeugt werden. Wie man sieht, mussten wir nur im Dezember deutlich mehr Strom einkaufen als wir erzeugt haben. Im November und Januar war es in etwa 50:50. In den anderen Monaten konnten wir trotzdem einen Großteil unserer benötigten Energie selbst erzeugen.
Unser Gesamtstromverbrauch lag in den zwölf Monaten bei 3.212 kWh. Davon wurden 2.440 kWh selbst erzeugt. Das entspricht einem Autarkiegrad oder Selbsterzeugungsgrad von ca. 76 %. Gespart haben wir durch den Verbrauch des selbst erzeugten Stroms, den wir daher nicht einkaufen mussten, 946 €.
76% Autarkie über das ganze Jahr gesehen finde ich gar nicht so übel, wenn man bedenkt, dass dort die dunklen Monate, in denen kaum Strom erzeugt wird, eingeschlossen sind.
März | April | Mai | Juni | Juli | August | September | Oktober | November | Dezember | Januar | Februar | Insgesamt | |
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Stromverbrauch | 291 kWh | 262 kWh | 265 kWh | 242 kWh | 261 kWh | 268 kWh | 244 kWh | 280 kWh | 266 kWh | 279 kWh | 292 kWh | 261 kWh | 3.212 kWh |
Selbst erzeugt | 249 kWh | 246 kWh | 257 kWh | 233 kWh | 253 kWh | 256 kWh | 238 kWh | 219 kWh | 131 kWh | 66 kWh | 134 kWh | 157 kWh | 2.440 kWh |
Eingekauft | 42 kWh | 16 kWh | 8 kWh | 9 kWh | 8 kWh | 12 kWh | 6 kWh | 61 kWh | 135 kWh | 213 kWh | 158 kWh | 104 kWh | 772 kWh |
Autarkiegrad | 85,56 % | 93,90 % | 96,98 % | 96,28 % | 96,94 % | 95,53 % | 97,54 % | 78,19 % | 49,27 % | 23,66 % | 45,96 % | 60,18 % | 76,67 % |
Einspeisung
Insgesamt haben wir in den zwölf Monaten 4.054 kWh eingespeist und damit verkauft. Der monatliche Durchschnitt betrug 338 kWh. Das ergibt Einnahmen von insgesamt 332,43 €, im Durchschnitt also knapp 28 € pro Monat. Am meisten eingespeist wurde im Juni mit 735 kWh, am wenigsten im Dezember, nämlich einen lächerlichen kWh.
März | April | Mai | Juni | Juli | August | September | Oktober | November | Dezember | Januar | Februar | Insgesamt | |
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Eingespeist | 187 kWh | 545 kWh | 677 kWh | 735 kWh | 577 kWh | 486 kWh | 581 kWh | 139 kWh | 3 kWh | 1 kWh | 81 kWh | 42 kWh | 4.054 kWh |
Einnahmen | 15,33 € | 44,69 € | 55,51 € | 60,27 € | 47,31 € | 39,85 € | 47,64 € | 11,40 € | 0,25 € | 0,08 € | 6,64 € | 3,44 € | 332,43 € |
Externer Strombedarf
Im Sommer mussten wir sehr wenig Strom einkaufen, im Winter dagegen kam da doch einiges zusammen. Insgesamt haben wir 772 kWh aus dem Netz bezogen. Am wenigsten dazukaufen mussten wir im September, dort waren es nur 6 kWh. Im Dezember dagegen mit 213 kWh an meisten. Im Durchnitt waren es 64 kWh pro Monat. Insgesamt hatten wir dabei Stromkosten von 281,84 €. Letztes Jahr haben wir noch 0,40 € pro kWh bezahlen müssen, dieses Jahr sind es „nur“ noch 0,29 €.
März | April | Mai | Juni | Juli | August | September | Oktober | November | Dezember | Januar | Februar | Insgesamt | |
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Netzbezug | 42 kWh | 16 kWh | 8 kWh | 9 kWh | 8 kWh | 12 kWh | 6 kWh | 61 kWh | 135 kWh | 213 kWh | 158 kWh | 104 kWh | 772 kWh |
Ausgaben | 16,80 € | 6,40 € | 3,20 € | 3,60 € | 3,20 € | 4,80 € | 2,40 € | 24,40 € | 54,00 € | 85,20 € | 46,94 € | 30,90 € | 281,84 € |
Fazit
Ich würde sagen, die Zahlen können sich durchaus sehen lassen. Der Sommer lief wirklich sehr gut. Da mussten wir kaum Strom einkaufen und hatten daher so gut wie keine Stromkosten. Der Winter sah natürlich anders aus, aber insgesamt war es doch absolut in Ordnung.
Unser Ziel war es, möglichst viel unseres Strombedarfs selbst zu erzeugen und den Rest wenn möglich durch die Einnahmen der Einspeisung auszugleichen. Und das hat tatsächlich funktioniert. Wir hatten Stromkosten von insgesamt knapp 282 €, haben aber auch über 332 € durch die Einspeisung eingenommen. So gesehen hatten wir also keine direkten Stromkosten, sondern haben sogar ein kleines Plus von 50 € erwirtschaftet.
Durch Einsparungen beim genutzten Strom sowie Einnahmen durch Einspeisung haben wir insgesamt einen Kostenvorteil von ca. 1.280 € gehabt, also pro Monat ca. 106 €.
Ohne PV-Anlage hätten wir in den letzten zwölf Monaten Stromkosten von ca. 1230 € gehabt, die wir uns durch die Anlage quasi gespart haben. Dem steht natürlich der Anschaffungspreis entgegen, der dadurch im Grunde zu unseren Stromkosten über die Jahre wird. Wenn man davon ausgeht, dass wir jedes Jahr ca. 1200 € Stromkosten sparen, hätte sich unsere Anlage nach ca. 16 Jahren amortisiert. Das ist tatsächlich noch eine lange Zeit, war uns aber vorher bewusst. Trotzdem am besten nicht daran denken. Sollten die Strompreise wieder steigen – wovon auszugehen ist – dann hätte man das Geld natürlich früher drin.
Da wahrscheinlich hier und da noch Wartungskosten anfallen werden oder vielleicht auch der Speicher oder Wechselrichter erneuert werden müssen, stellt sich durchaus die Frage, ob sich die Anlage überhaupt jemals rentiert. Aber wenn nicht, dann bleibt immerhin das gute Gefühl, den eigenen Strom zu erzeugen und damit etwas für die Umwelt zu tun …