Oft gehört, selbst geglaubt: Karotten sind gut für die Augen, also iss reichlich davon!
Stimmt das?
Fakt ist: Vitamin A ist sehr wichtig für die Augen. Wer einen Mangel an Vitamin A hat, kann nachtblind werden und auf Dauer auch ganz erblinden.
Fakt ist auch: Karotten enthalten den natürlichen Farbstoff Beta-Karotin, auch Provitamin A genannt. Dieses wird im Dünndarm in Vitamin A umgewandelt und dann in der Leber gespeichert und bei Bedarf an das Blut weitergegeben.
Wer jetzt aber meint, er müsse jede Menge Karotten essen, liegt falsch. Der Bedarf der Augen (bzw. bestimmter Augenzellen) an Vitamin A ist gering. Es reichen schon winzige Mengen. Andere Lebensmittel wie z.B. Aprikosen, Pfirsiche, Spinat, Broccoli oder Kohl enthalten ebenso Beta-Karotin.
Noch besser ist es, gleich das fertige Vitamin A aufzunehmen, sodass der Körper es nicht erst umwandeln muss. Das ist beispielsweise in Fisch, Milchprodukten und vor allem in Leber zu finden.
Der Konsum von Beta-Carotin bzw. Vitamin A beugt der Nachtblindheit vor. Aber es trägt nicht zur Verbesserung der Sehkraft bei. Wer schlechte Augen hat, kann die auch mit Karotten nicht verbessern, da ist man weiterhin auf Sehhilfen angewiesen.
Der dauerhafte Mangel an Vitamin A hat aber auch andere Folgen. So kommt es zu erhöhter Infektionsanfälligkeit, trockene Haut, Haarausfall, Müdigkeit und weiterem.
Ganz stark übertreiben sollte man es aber auch nicht. Isst man zu viele Karotten, wird die Umwandlung des Karotins zu Vitamin A heruntergefahren und es kommt zu einer Gelbfärbung der Haut. Eine längere Überversorgung mit Vitamin A kann hingegen unter anderem zu Erbrechen, Kopfschmerzen und sogar einer Schädigung der Leber führen.
Karotten verbessern also nicht die Sehkraft, sie helfen „nur“ bei der Erhaltung. Wer aber keine mag, der kann getrost auf sie verzichten, da man bei halbwegs gesunder Ernährung auch durch andere Lebensmittel ausreichend mit Vitamin A versorgt wird.