Die niederländische Psychologin Mirjam Tuk hat eine kuriose Studie durchgeführt. Sie wollte herausfinden, wie sich eine volle Blase auf das Entscheidungsverhalten auswirkt.

Sie führte folgendes Experiment durch: Sie teilte ihre Probanden in zwei Gruppen. Eine Gruppe trank sehr viel Wasser, die andere Gruppe nur wenige Schlucke. Nach 45 Minuten (so lange dauert es durchschnittlich, bis die Flüssigkeit in der Blase angelangt) wurden beiden Gruppen verschiedene Entscheidungsfragen gestellt. Zum Beispiel, ob sie sofort 16 € bekommen wollten oder in einer Woche 35 €.

Deutlich mehr Probanden mit voller Blase entschieden sich für vernünftigere Lösungen.
Tuk schließt daraus, dass sich Menschen mit voller Blase besser kontrollieren können.

Ich selbst war natürlich kein Versuchskaninchen, aber wenn ich so darüber nachdenke, muss ich zugeben, dass ich oft bessere Ideen habe, wenn ich eigentlich dringend muss. Wenn ich zum Beispiel im Büro an einem Problem arbeite und länger nicht weiterkomme und dann irgendwann auf die Toilette muss, kommt mir auf einmal die Erleuchtung.

Kann natürlich Zufall sein, aber vielleicht sollte ich öfter dafür sorgen, dass meine Blase gefüllt ist …

Quelle: P.M. Fragen & Antworten 8/2011
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