Wenn draußen spielende Kinder sich die schmutzigen Finger in den Mund stecken, oder wenn man im Garten einen frisch vom Baum gefallenen Apfel ungewaschen isst, hört man oft den Satz: „Dreck reinigt den Magen!“
Ich habe mich mal wieder gefragt: Was ist dran?
Wenn man es ganz genau und wörtlich nimmt, kann man diese Aussage so nicht unterschreiben. Dreck hat zwar durchaus positive Effekte auf unseren Körper, diese sind aber nicht auf ein wörtliches Saubermachen zurückzuführen.
Die Redewendung ist schon etwa 2000 Jahre alt und stammt aus Griechenland. Die Bewohner der Insel Lemnos stellten mit der Zeit fest, dass sie ihre Magenbeschwerden lindern konnten, indem sie vom Humus aßen. Die Erde enthält nämlich Aluminium- und Magnesiumverbindungen, die auch in modernen Medikamenten zu finden sind und überschüssige Magensäure neutralisieren.
Was kann Dreck?
Weiterhin ist Dreck gut für unser Immunsystem. Viele Mediziner führen den Anstieg an Zivilisationskrankheiten (Allergien, Infekte) auf eine übertriebene Hygiene zurück, da unser Körper es so kaum schafft Antikörper herzustellen. Gerade Kinder sollten ihr Immunsystem stärken. Die vielen Mikroben und Keime, die sich in der Erde tummeln, helfen da, indem sie unser Immunsystem trainieren.
Man muss jetzt sicher nicht bewusst löffelweise Dreck zu sich nehmen, aber penibel darauf zu achten, sich schmutzig zu machen, ist auch keine Lösung und schadet eher.
Vielleicht sollte ich tatsächlich mal ein wenig Erde naschen, wenn mein Magen wieder verrücktspielt …
Um zurück zur Frage zu kommen: Reinigen an sich tut der Dreck den Magen also nicht.