Es ist bestimmt schon jedem passiert. Da ist man am Frühstückstisch nur einen Moment unachtsam, und schon liegt das Marmeladen-, Honig- oder Nutellabrot auf dem Fußboden. Natürlich auf der falschen Seite, der „feuchten“. Ärgerlich, denn zum einen ist der Fußboden dreckig und klebrig (und Bedarf einer Reinigung) und zum anderen ist auch das Brot nicht mehr wirklich appetitlich.
Oft überfällt es einen dann und man fragt sich schimpfend, wieso die Brotscheibe denn immer ausgerechnet auf der falschen Seite landen muss. Zufall? Nein, denn es passiert einfach immer!
Eine gängige Meinung ist, es müsse am Gewicht liegen. Die Aufstrichseite muss ja schließlich schwerer sein. Daher dreht sich die Brotscheibe so, dass die bestrichene schwere Seite nach unten zeigt. Doch das stimmt nicht. Das Gewicht spielt in diesem Fall keine Rolle.
Trotzdem ist die Lösung des Rätsels eigentlich ziemlich einfach.
Der ausschlaggebende Punkt ist nämlich die Fallhöhe. Fällt eine Brotscheibe vom Tisch, kippt es quasi über die Kante. Dabei entsteht eine Drehbewegung. Da die Tischhöhe in Europa aber auf ca. 75 cm genormt ist, reicht die „Flugzeit“ der Scheibe gerade so für eine halbe Umdrehung. Folglich fällt das Butterbrot auf die falsche Seite. Bei einer größeren Tischhöhe würde sich die Scheibe weiter drehen, und ab einer bestimmten Höhe (ca. 120 cm) auch auf die „trockene“ Seite fallen.
Ein weiterer Aspekt ist die Größe der Brotscheibe. Kleinere Scheiben drehen sich schneller. So landet beispielsweise ein bestrichener Zwieback auch von einem normalen Tisch auf der trockenen Seite. Aber auch hier gilt: Die Größe der Brotscheiben variiert in den meisten Fällen nur so leicht (beim Toast ist es sogar genormt), dass es kaum ins Gewicht fällt.
Ein höherer Tisch? Eine kleinere Brotscheibe? Ich bevorzuge nach wie vor, einfach ein wenig aufzupassen …
Die Frage wurde auch schon mal bei „Wissen vor 8“ behandelt. Hier das Video:
Bildquelle: https://pixabay.com/photos/board-bread-brown-butter-crumb-1239114/