Mittlerweile stellt sich zumindest in der jüngeren Generation eher die Frage: Wer ist nicht bei einem Social Network angemeldet. Sicher, es gibt Leute, die standhaft geblieben sind und sich bisher aus allem rausgehalten haben, aber die Mehrheit ist mittlerweile doch auf Facebook, Twitter, Google+ oder ähnlichen Diensten zu finden.

Eine aktuelle Studie vom deutschen Psychologen Prof. Dr. Wilhelm Hofmann von der Chicago University hat nun ergeben, dass die Suchtgefahr bei diesen sozialen Medien weitaus größer ist als bei Zigaretten und Alkohol.

Bei der Studie bekamen 205 Testpersonen von 18 bis 85 Jahren ein Smartphone gestellt. Über dieses Gerät sollten sie dem Forscherteam sofort mitteilen, wenn sie ein Bedürfnis nach etwas hatten, wie stark dieses Bedürfnis war und ob sie dem nachgegangen sind oder widerstanden haben. Von den über 10.000 Antwort-Mails sprachen fast 8.000 von dem Wunsch, Social Media nutzen zu wollen. Nur das Bedürfnis nach Schlaf und Geschlechtsverkehr war höher. Demnach war Tabak und Alkohol gar nicht so wichtig.

Während Schlaf oder Geschlechtsverkehr nun mal nicht immer und überall möglich ist, z.B. auf der Arbeit, kann die Sehnsucht nach Social Media mittlerweile durch Smartphones oder auch dem Rechner im Büro quasi überall gestillt werden. Und genau das ist der Grund, warum Hofmann der Meinung ist, dass Social Media süchtiger macht als Alkohol und Zigaretten: Social Media ist einfacher und ohne Aufwand zugänglich, Risiken werden nicht gesehen. Bei Zigaretten und Alkohol weiß man hingegen, dass der Konsum mit schweren gesundheitlichen Folgen verbunden sein kann, auch sind dort die direkten hohen Kosten sichtbar.

Den Hintergedanken hinter dieser Studie kenne ich nicht, aber mir ist auch nicht klar, was sie bewirken soll. Denn den Social Media-Konsum als Droge abzustempeln und zu reglementieren, ist doch quasi unmöglich.

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