Ist ein Mensch auch nur wenige Wochen aufgrund von z.B. Krankheit an sein Bett gefesselt, so ist er danach ziemlich schwach auf den Beinen. Das liegt daran, dass die Muskelfasern sich zurückbilden und weniger werden – es kommt zum Muskelschwund.

Aber habt ihr euch mal gefragt, wieso Tiere, die aus dem mehrmonatigen Winterschlaf erwachen, sofort auf eigenen Beinen stehen können? Ich nicht, bin aber auf diese Frage gestoßen und habe sie für interessant empfunden.

Forscher der University of Wyoming wollten dieser Sache auf den Grund gehen und haben einen Versuch mit einem Bären durchgeführt. Dafür sperrten sie ihn im Jahr 2000 in einen Apparat ein, der die Kraft der Beinmuskulatur maß. Nach 110 Tagen hatte sich die Muskelkraft um 29 Prozent verringert – bei Menschen wären es über 50 Prozent gewesen. Viel wesentlicher war allerdings, dass die Muskelfasern sich nicht abgebaut hatten. Als Grund wird ein sparsamer Eiweißhaushalt vermutet. Bären recyceln fast die gesamte Harnsäure, die ihr Körper bildet.

Außerdem hemmt ein besonderer Stoff im Blut der Bären den Muskelabbau. Bei einem Versuch im Jahr 2007 wurden Ratten im Blutplasma verschiedener Bären gebadet. Mit dem Ergebnis, dass das Plasma von Winterschläfern den Muskelabbau der Ratten um 40 Prozent verringerte! Allerdings ist es nach wie vor ein Rätsel, was für eine Substanz dafür verantwortlich ist. Forscher versuchen natürlich, sie ausfindig zu machen und zu isolieren, um damit bettlägerigen Menschen zu helfen.

Schon interessant, was für wundersame Dinge die Schöpfung noch bereithält …

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