Jeder kennt es: Macht man eine längere Fahrt, z.B. in den Urlaub, dann kommt einem die Hinfahrt immer elend lang vor, die Rückfahrt hingegen ist gefühlt meist wesentlich kürzer.

Doch woran liegt das? Die Anzahl der Kilometer unterscheidet sich nicht, auch die gefahrene Zeit zumeist nicht entscheidend (natürlich abhängig vom Verkehr und/oder Pausen).

Die Erklärung ist ganz einfach und logisch. Es spielt sich natürlich im Kopf ab und hat psychologische Gründe.

Zum einen greift hier das Sprichwort: „Vorfreude ist die schönste Freude“. Im Vorfeld eines Urlaubs ist man aufgeregt und angespannt; man weiß nicht, was einen am Ziel erwartet und kann es dementsprechend kaum erwarten, endlich anzukommen. Auf der Rückfahrt freut man sich in der Regel zwar auch darauf, wieder nach Hause zu kommen – so schön der Urlaub auch gewesen ist –, aber dort erwartet einen nichts Neues, sondern eine gewohnte Umgebung ohne Überraschungen. Und natürlich der Alltag. Es gibt also nicht, worauf man hin fiebert.

Zum anderen kennt man die Strecke auf der Hinfahrt noch nicht. Zwar weiß man, wie viele Kilometer man zu fahren hat, und die Navis bzw. Google Maps sagen einem schon, wie viel Zeit man in etwa benötigen wird, aber dennoch ist das Erreichen des Ziels zunächst einmal eine Unbekannte. Das Ende der Fahrt ist also nicht direkt absehbar und wirkt dadurch lang. Auf der Heimfahrt aber hat man die Strecke schon einmal gesehen und sich auf die Dauer der Fahrt eingestellt. Daher erwartet man das Ende gar nicht so schnell – und doch ist es auf einmal da!

Weiterhin hat man sich auf der Rückfahrt eventuell viel mehr zu erzählen, da man das Erlebte verarbeitet. Oder aber man ist müde und schläft während der Fahrt länger. Auch dadurch kommt einem der Weg kürzer vor, da die Zeit besser gefüllt ist.