Es gibt Dinge, die ich niemals „einfach so“ kaufen würde, die aber ein gutes Geschenk abgeben. Zum Beispiel Stoneware von The Pampered Chef.

The Pampered Chef?

Muss man nicht kennen! Es ist eine Firma aus den USA, die allerlei Küchenzeugs herstellt – Töpfe, Pfannen, Schneidwerkzeuge sowie Küchen- und Backhelfer. Und auch Stoneware. Angeblich alles Made in USA. Angeblich höchste Qualität. Wie auch andere „exklusive“ Artikel nur per Direktvertrieb über Beraterinnen zu bekommen.

Und wie eigentlich bei allen Sachen aus dem Direktvertrieb, so sind auch die Artikel von The Pampered Chef völlig überteuert. So zumindest meine Meinung. Und deshalb ist es wie oben erwähnt nichts, was ich uns einfach so mal für die Küche kaufen würde. Aber schenken will man eben oft keine vernünftigen Dinge, sondern einfach etwas, was den anderen erfreut und glücklich macht. Da darf es dann auch mal zu teuer sein.

Zu Weihnachten kann man das mal machen

So ging es mir auch in diesem Fall. Meine Frau war irgendwann letztes Jahr auf einer dieser „Partys“ und war seitdem ganz angetan von The Pampered Chef, zumindest von der Stoneware und dort besonders von einem Bräter aus Stein. Der wird besonders zum Brot backen empfohlen und das Brot soll dann außen besonders knusprig und gleichzeitig innen sehr fluffig weich sein. Und so war das Vorzeigebrot dann auch. Ähnliches sollte auch für den Pizzastein (bei Pizza) gelten etc.

Seit dieser Veranstaltung hat sie mich öfter hören lassen, wie toll das doch alles sei und wie gerne sie auch so tolles Brot backen würde. Da habe ich mich dann dazu entschlossen, ihr etwas davon zu Weihnachten zu schenken.

Ich selbst wollte ihr den so heiß ersehnten Bräter schenken, aber da auch unsere Eltern immer froh über gute Geschenktipps sind, habe ich gleich zwei weitere Artikel mitbestellt, die dann von denen geschenkt wurden – eine Auflaufform und einen Pizzastein bzw. eher ein „Steinbackblech“. Zum Glück ist eine Verwandte von uns eine Beraterin, mit der konnte ich alles klären und bestellen, ohne so eine Party besuchen zu müssen.

pampered chef
Unsere Artikel von The Pampered Chef

Die Freude an Weihnachten war entsprechend groß. Das Geschenk war perfekt und wenn man das Leuchten in den Augen der Frau sieht, werden die Kosten ohnehin zur Nebensache …

Erfahrungen

So viel zur Vorgeschichte. Jetzt kommen wir aber mal zum Thema. Wie gut sind die Sachen und sind sie ihr Geld wert? Nun, zumindest die zweite Frage ist natürlich sehr subjektiv. Und auch von Qualität hat jeder ein etwas anderes Verständnis. Da sich Frauen gerne blenden lassen und die Sachen natürlich gut sein müssen, weil sie so gehypt werden und teuer sind, schreibe ich mal aus meiner Sicht. Ich bin da ganz neutral und gestehe gerne ein, wenn das Ganze nichts als ein teurer Reinfall ist.

Qualität

Die Qualität hier lässt sich schwer beurteilen. Die Sachen sehen gut aus und wirken sehr gut verarbeitet. Da gibt es gar nichts Negatives zu berichten. Man hat schon das Gefühl, etwas Hochwertiges in der Hand zu halten, aber dieses Gefühl mag natürlich auch durch den Preis beeinflusst sein. Und viel mehr kann man derzeit noch nicht sagen. Wer weiß schon, wie lange das halten wird?

Kommen wir aber zu einem wichtigen Punkt, der die Pampered Chef Stoneware angeblich von anderer Stoneware unterscheidet: Der Stein muss vor Benutzung nicht erst gewässert werden. Bei anderen Herstellern ist es wohl so, dass man oft ca. 30 min wässern muss. Dass das hier entfällt, ist natürlich eine gute Sache.

Ergebnisse

Kommen wir zu den Kochergebnissen. Gibt es wirklich Unterschiede zum bisherigen Kochen, nur weil es auf teurem Stein zubereitet wird? Um es vorweg zu nehmen: ja! (Dieses Ja ist bezogen darauf, wie wir die Sachen bisher zubereitet haben, nicht auf Stoneware anderer Hersteller.)

Bräter – „Ofenmeister“

Ofenmeister Bräter

Das Brot aus dem Ofenmeister ist wirklich top. Nicht nur bei der Vorführung, wo die Beraterinnen viel Erfahrungen haben und das Beste rausholen. Gleich das erste selbstgemachte Brot war sehr gelungen und genauso wie es sein sollte: Knusprige Kruste, fluffig-weiches Innenleben. Die Brote, die meine Frau früher hin und wieder gebacken hat, können da bei Weitem nicht mithalten. Das muss ich zugeben und hätte ich so nicht erwartet. Noch sind die Brote nicht ganz perfekt bzw. so wie meine Frau sie gerne hätte, aber sie sind schon sehr gut.

Brot Ofenmeister

Natürlich kann der Bräter auch richtig als Bräter für andere Sachen wie Fleisch genutzt werden, aber das hat meine Frau wohl erstmal nicht geplant; für sie ist es derzeit einfach eine (teure) Brotbackform.

Steinbackblech – „Großer Ofenzauberer“

Großer Ofenzauberer Pizzastein

Der Große Ofenzauberer ist quasi ein Pizzastein, hat aber im Gegensatz zum normalen Pizzastein (den die dort auch im Angebot haben) einen Rand, was ihn quasi zu einem Backblech macht. Das hat den Vorteil, dass man auch fettende oder ölige Dinge backen kann, ohne in Gefahr zu laufen, dass etwas heruntertropft.

Wir haben bisher Tiefkühl-Pizzabaguettes, selbstgemachte Pizza und auch Schnitzel darauf gebacken. Bei den Schnitzeln habe ich ehrlich gesagt keinen großen Unterschied festgestellt. Bei den Pizzabaguettes dagegen war der Unterschied enorm. Die haben uns nie besser geschmeckt. Der Boden war knusprig, ohne dunkel zu werden. Aber nur die untere Schicht des Bodens, also was auf dem Stein aufliegt. Der Rest des Teigs war sehr weich. Einfach gut. Bei der Pizza hatten wir sogar den direkten Vergleich. An dem Abend hatten wir Besuch und ich habe zwei große Pizzen gemacht. Die erste auf dem Stein, die zweite dann auf Blech. Hier galt ähnliches. Die Pizzen waren an sich gleich zubereitet und belegt und wurden auch auf der gleichen Schiene im Ofen und auch gleich lange gebacken. Die Pizza vom Stein war ganz unten knusprig, der Rest des Teigs aber weicher. Dabei nicht sehr dunkel. Der Teig von der Blechpizza war durchgehend dunkel und knusprig, ich habe es im Scherz als Keks bezeichnet. Auch hier muss ich also zugeben, dass der Pizzastein unbestritten seine Vorzüge hat.

Ein weiterer Vorteil des Steins ist, dass man direkt darauf schneiden darf. Ist ja Stein. Man muss die Pizza also nicht erst vom Blech nehmen.

Auflaufform – „Rechteckige Ofenhexe® – mittel“

Ofenhexe Auflaufform

In der Auflaufform haben wir bisher nur einmal Lasagne zubereitet. Und was soll ich sagen? Wir waren begeistert! Der Käse oben drauf war irgendwie knusprig; nicht hart, sondern sehr angenehm knackig. Schwer zu beschreiben. Das war bisher noch nie so. Und der Rest der Lasagne war noch nie so saftig. Auch hier war ich also sehr angenehm überrascht! Scheint als würde der Stein wirklich eine Art „Steinofenklima“ im Backofen erzeugen, was zu dieser schönen Konsistenz führt.

Weitere Helferlein

Als Geschenke für meine Bestellung habe ich zwei Kuchengitter sowie noch einen Pizzaschneider bekommen. Die Kuchengitter sind echt praktisch, weil man die heiße Stoneware nicht einfach so auf eine kühle Oberfläche stellen darf, da sie sonst platzen könnte. Natürlich kann man die ebenso gut für andere Sachen verwenden. Auch der Pizzaschneider ist wirklich gut, gerade der „Kantenschneider“ ist recht hilfreich, um die knusprigen Ränder der Pizza zu schneiden. Sowohl solche Kuchengitter als auch einen Pizzaschneider bekommt man sicher auch deutlich günstiger und hätte ich so dort nicht gekauft, aber da es ein Geschenk war, habe ich es gerne mitgenommen.

Reinigung

Nicht ganz unwichtig für mich bei solchen Dingen ist das Thema Reinigung. Wie gut bekommt man die Sachen sauber? Bei Stoneware ist zu sagen, dass man die auf keinen Fall in die Spülmaschine stellen darf und auch auf Spülmittel sollte man nur in Ausnahmefällen zurückgreifen. Am besten nur mit Wasser abspülen. Es ist nämlich erwünscht, dass sich eine gewisse Fettschicht auf dem Stein bildet – eine sogenannte Patina – deswegen muss man den Stein die ersten paar Male vor Gebrauch einfetten. Und diese Patina würde durch Spülmittel zerstört werden. Der Stein wird also gewollt mit der Zeit dunkel. Erste Anzeichen sieht man auch auf unseren Bildern. Man sollte nur die Reste mit mitgelieferten Schabern abkratzen und gut. Und das geht auch ganz gut. Selbst festgebrannte Reste lassen sich gut lösen, zur Not lässt man das über Nacht in Wasser einwirken.

Fazit

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass alle drei bzw. fünf Artikel von The Pampered Chef bisher unsere Erwartungen erfüllt haben. Das habe ich ehrlich gesagt in der Form nicht erwartet. Für mich war das alles nur unnötig gehypt. Die Verarbeitungsqualität passt, alles wirkt hochwertig. Die Stoneware verändert natürlich nicht den Geschmack der Gerichte, aber die Konsistenz – und die ist in unseren kleinen Tests besser als auf einem normalen Backblech oder einer normalen Auflaufform, auf keinen Fall schlechter. Auch die Brote sind wirklich super. Trotzdem bleibe ich bei der Meinung, dass die Sachen völlig überteuert sind. Mehr als 50 € für eine Auflaufform ist schon sehr happig. Es gibt andere Stein-Artikel, die deutlich günstiger sind und nicht unbedingt schlechter. Aber Vergleiche haben wir nicht, da das unsere erste Stoneware ist. Aber da es ein Geschenk war und daher die Freude höher einzuschätzen war als der Preis, bereuen wir den Kauf (bisher) nicht.