Ist Handystrahlung für den Menschen gefährlich oder nicht? Diese Frage beschäftigt Forscher nach wie vor. Zu einem echten bewiesenen Ergebnis ist man allerdings bisher nicht gekommen.

Auch bei uns war das neulich wieder ein Gesprächsthema. Einer meiner Freunde berichtete daraufhin von einem russischen Experiment. Angeblich könne man ein Ei kochen, indem man es zwischen zwei Handys positioniert, die miteinander telefonieren. Der Sache wollte ich nachgehen und habe recherchiert.

Tatsächlich behaupten zwei Redakteure der russischen Zeitung Komsomolskaja prawda im April 2006, diesen Versuch erfolgreich durchgeführt zu haben. Nach 40 Minuten sei das Ei fühlbar warm geworden, nach 65 Minuten sei das Eiweiß hart gewesen, das Eigelb dagegen noch ein bisschen flüssig. Bei der Zeitung handelt es sich jedoch um ein Boulevardblatt, das nicht immer ganz ernst zu nehmen ist.

Die Handyhersteller widersprechen natürlich und behaupten ihrerseits, dass die Temperatur sich maximal um 13 Grad erhöhen ließe, wenn das Ei die gesamte Funkenergie aufnehmen würde, was sehr unrealistisch ist. Aber das war ja zu erwarten.

Ein weiterer Versuch, den ich im Internet gefunden habe, besagt, dass das Ei nach 74 Minuten zwar um 3,2 Grad erwärmt war, was jedoch bei Weitem nicht dafür reicht, es zu kochen. Auch die „Zeit online“ hat einen derartigen Versuch nachgestellt und dabei auch nur feststellen können, dass es unmöglich ist, ein Ei auf diese Weise zu kochen.

Ich aber wollte mich nicht auf die Aussagen verlassen und habe den Versuch selbst auch durchgeführt. Der Aufbau war natürlich sehr provisorisch, sollte aber den Zweck erfüllt haben. Ich habe also auch ein Ei zwischen unsere Smartphones (HTC Sensation und HTC Desire S) gelegt und eine Verbindung aufgebaut. Das „Gespräch“ habe ich in diesem Fall sogar knapp 90 Minuten laufen lassen. Als ich das Ei danach in die Hand nahm, konnte ich keine Temperaturänderung fühlen. Und auch als ich es aufschlug war nur das zu sehen, was ich erwartet hatte: Das Eiweiß war (dick-)flüssig wie eh und je und auch das Eigelb hatte immer noch die Konsistenz eines rohen Eis.

Ich will nicht sagen, dass Handystrahlung ungefährlich ist. Gesund ist sie auf jeden Fall nicht. Aber zumindest eines weiß ich ganz genau: Mit handelsüblichen Handys lässt sich kein Ei kochen!