Als wir neulich unsere Freunde zu uns nach Hause eingeladen hatten, fragte meine Frau mich spontan, ob wir nicht Bilder über den Beamer (Wohnzimmer) anschauen könnten. Ich musste sagen: „Die Bilder sind alle auf meinem Rechner (Arbeitszimmer), ich müsste die vorher erst raussuchen und auf externe Festplatte kopieren. Oder den Rechner umbauen.“ Was beides umständlich wäre und in der Kürze der noch verbliebenen Zeit ohnehin nicht machbar.

nas
WD MyBookWorld

Da kam der sowieso schon lange in mir gärende Wunsch nach einem vernünftigen Netzwerkspeicher (NAS) wieder richtig hoch. Zwar hatte ich bereits länger ein NAS, eine MyBookWorld von WD, allerdings hatte ich die schon lange nicht wirklich in Betrieb und meist ausgeschaltet. Zum einen aufgrund der spärlichen Funktionen, weiterhin wegen des kleinen Speicherplatzes (nur eine Platte mit 1 TB). Der ausschlaggebende Punkt allerdings ist die Performance – die Verbindungsgeschwindigkeit ist einfach miserabel! Schreiben ist nur mit max. 16 MB/s möglich.

Übertragungsgeschwindigkeit MyBookWorld

Also habe ich mich auf die Suche nach einem neuen Gerät gemacht. Zuerst stand ich vor der Frage, ob ich nicht einen kleinen „Server“ selbst zusammenbauen sollte oder aber ein fertiges NAS nehmen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Letztendes habe ich mich aber aufgrund der einfacheren Wartbarkeit und auch des geringeren Stromverbrauchs für ein NAS entschieden. Nach meiner Erfahrung mit dem Billig-NAS von WD war schnell klar, dass es entweder eines von QNAP oder Synology werden sollte. Beide Hersteller sind darauf spezialisiert und werden für Heimzwecke überall besonders empfohlen. Außerdem habe ich auch gleich höhere Kosten eingeplant.

Das Einzige, worauf ich wirklich wert gelegt habe, war die Geschwindigkeit. Ich wollte Gigabit-LAN bei der Dateiübertragung möglichst ausreizen, da mein Ziel war, so weit wie möglich auf eine interne Festplatte für Daten zu verzichten (abseits der SSD für System und Programme natürlich). Weitere Funktionen waren für mich zunächst einmal nicht wirklich ausschlaggebend (deren Nutzen habe ich aber später durchaus schätzen gelernt und möchte sie nicht mehr missen). Und natürlich sollten zwei Festplatten verbaut werden können, um ein RAID1 laufen zu lassen. Vier Platten wären zwar besser, aber auch entsprechend teurer.

Bei meiner Recherche habe ich sowohl in der Zeitschrift ct als auch im Internet interessante Artikel dazu gefunden. Besonders ein Beitrag bei computerbase.de (eine Seite, die ich sehr schätze) hat mir sehr geholfen. Denn es gab dort vor nicht allzu langer Zeit einen Test diverser NAS-Geräte für den Heimbedarf. Als Favorit hat sich dort die Synology DS213j für mich herauskristallisiert, die für meinen Zweck bestens geeignet schien: Sehr hohe Geschwindigkeit zu akzeptablem Preis. Allerdings sollte in Kürze der Nachfolger DS214 erscheinen, worauf ich dann auch gewartet habe. Auch dazu hat CB passenderweise einen guten Test geliefert. Im Großen und Ganzen ist die DS214 der DS213j zwar sehr ähnlich, hat aber eine höhere Übertragungsrate und USB3-Ports, was für mich wichtig ist, denn ich will das NAS Backups auf eine externe Festplatte machen lassen – und das möglichst schnell. Weiterhin ist der verbaute Prozessor (Dual-Core statt Single-Core) ein wenig leistungsfähiger. Das war mir den Aufpreis wert. Nachteile der DS214 gegenüber der DS213j sind der fehlende SD-Kartenslot (den ich dort allerdings nicht brauche) und die etwas höhere Leistungsaufnahme.

Meine Wahl fiel also auf die Synology DiskStation DS214, die ich dann auch zusammen mit zwei WD-Red 3TB Festplatten bestellt habe. So viel zu meiner Suche und Entscheidungsfindung. Weitere Infos und ein kurzes Review zum Gerät gibt es morgen.