Nachdem ich mich bereits im letzten Artikel den Kosten gewidmet habe, geht es hier nun um zwei der kritischsten Punkte bei der Diskussion zum Thema Cloud-Speicher: Datenschutz und Datensicherheit. Mir persönlich sind das auch die wichtigsten Aspekte.

Online-Speicher

Kontrolle

Nutzt man den Online-Speicher eines Anbieters, speichert man seine Daten im Grunde auf einem fremden Gerät ab, das man nicht kontrollieren kann. Ja, man vertraut seinen Daten einem völlig Fremden an. Was dort mit den Daten gemacht wird, kann man nicht mehr nachverfolgen oder so richtig mitentscheiden. Man ist einfach nicht wirklich Herr über seinen eigenen Daten. Man weiß nicht, auf wie vielen Geräten genau und an welchen Standorten sich die Daten befinden. Und was ist, wenn man Daten nicht mehr benötigt und vernichten möchte? Zwar kann man diese natürlich aus der Cloud löschen, aber wer weiß schon, ob das wirklich passiert und vor allem wann? Wird wirklich alles komplett ausgelöscht, oder bewahrt der Anbieter die Daten nicht vielleicht doch noch irgendwo auf – natürlich zum Wohle des Kunden, falls diesem nach ein paar Wochen doch noch einfällt, dass er eine bereits gelöschte Datei braucht? Unter Umständen sind die Daten vielleicht noch wochen- oder monatelang irgendwo gespeichert, obwohl man das gar nicht mehr möchte.

Datenschutz

Und wie sieht es aus mit (Fremd-)Zugriff auf meine Daten? Natürlich gibt es „deutsche Clouds“, die Sicherheit nach deutschem Recht versprechen, aber die großen – und damit auch in der Regel günstigeren – Anbieter sind in den USA beheimatet. Demnach unterliegen die Daten auch den amerikanischen Gesetzen, die gerade in Bezug auf Datenschutz als etwas … lasch gelten. Zumindest nicht so streng wie hierzulande. Gewisse Behörden können die Daten unter Umständen einsehen und auswerten. Vielleicht auch die Anbieter selbst, die die Daten zwecks Werbung und Benutzerprofil nach bestimmten Schlagwörtern durchsuchen.
Grundsätzlich sehe ich das zumindest für unsensible Daten nicht als ganz so kritisch an. Ich denke nicht, dass die Leute bei Google oder Microsoft so viel Langeweile haben, um in meinen Daten herumzuwühlen. Und wenn eine KI meine Daten nach bestimmten Merkmalen absucht, dann ist das auch nicht weiter tragisch. Außerdem lassen sich Daten vor dem Upload ja auch verschlüsseln. Aber so ganz wohl kann einem da nicht wirklich sein. Vor allem, wenn man vielleicht auch persönliche oder sogar intime Daten oder Bilder in die Cloud lädt.

Datensicherheit

Ein weiteres Problem ist die Datensicherheit. Immer wieder liest man von Datenlecks oder von geleakten Zugangsdaten. Was wenn mein Cloud-Anbieter gehackt wird und jemand an alle meine Daten kommt? Gerade wenn man persönliche und sensible Daten und vielleicht auch persönliche Bilder online gespeichert hat, könnte das sehr unangenehm werden. Auch und gerade die großen Firmen, obwohl Unsummen in Sicherheitsvorkehrungen investiert werden, sind immer wieder Opfer solcher Angriffe.
Ich selbst habe natürlich auch eine Zeitlang und bis vor kurzem ebenfalls die amerikanische Cloud genutzt. Zuerst Dropbox, dann die Google Drive (eher so nebenbei) und zuletzt und schon intensiver die OneDrive von Microsoft. Dabei habe ich mich aber nie wohlgefühlt und persönliche Daten wie Bilder von mir selbst oder anderen Personen etc. habe ich dort nie gespeichert. Das war mir aus den oben genannten Gründen einfach zu unsicher.

Eigene Cloud

Bei einer eigenen Cloud gibt es diese Sorgen oder Bedenken so nicht. Sämtliche Daten werden auf einem eigenen Gerät gespeichert, über das man volle Kontrolle hat. Ich entscheide über Zugriffsrechte und auch wann ich was wirklich löschen möchte. Ich muss nicht darauf vertrauen, dass jemand anders sittsam und verantwortungsvoll mit meinen Daten umgeht, sondern habe es selbst in der Hand. Beim Abruf der Daten von extern werden diese natürlich über das Internet übertragen (wie auch beim Online-Speicher), doch tatsächlich gespeichert sind die Daten aber eben nur auf den eigenen Geräten.
Natürlich, da das NAS mit dem Internet verbunden ist, ist es grundsätzlich genauso hackbar wie die großen Anbieter, doch stufe ich persönlich das Risiko als eher gering ein. Dort gibt es nämlich weit mehr zu holen als bei so einem Niemand wie mich. Und wer sollte sich gerade für mich interessieren?

Fazit

Beim Thema Datenschutz sehe ich die Vorteile eindeutig bei der eigenen Cloud bzw. beim NAS. Ich übergebe niemandem meine Daten im Vertrauen, dass damit kein Schabernack getrieben wird, sondern alles bleibt auf meinen Geräten und in meiner Gewalt. Ich selbst entscheide zu 100%, was mit den Daten passiert. Außerdem ist die Gefahr wesentlich kleiner, dass meine Daten irgendwie geleakt und öffentlich gemacht werden.