Ihr seid IT-Admin und kennt mRemoteNG nicht? Solltet ihr!

Als Administrator in einer Windows-Umgebung nutzt man eine Sache ganz besonders: RDP – die Remotedesktopverbindung. Was RDP ist, brauche ich wohl nicht wirklich zu erklären: Man kann sich auf diverse Windows-Server (oder auch Clients) remote schalten und sie so komfortabel verwalten.

Schlimm ist, dass ich mich bisher in dieser Sache überhaupt nicht weiter schlau gemacht habe. Ich habe einfach immer das in Windows eingebaute Tool genutzt, um RDP-Verbindungen zu unseren Servern herzustellen. Das hat natürlich auch immer tadellos funktioniert, aber hätte ich mir Gedanken dazu gemacht, wäre ich viel früher auf diverse Tools gekommen, die die Arbeit mit RDP deutlich vereinfachen.

mremoteng

mRemoteNG – Oberfläche

Erst einer unserer Dienstleister hat mich dann auf mRemoteNG aufmerksam gemacht.  Dabei handelt es sich um ein kleines kostenloses Tool, mit dem man seine RDP-Verbindungen super verwalten kann.

Funktionen im Einzelnen

Man kann sich die einzelnen Verbindungen samt Benutzer und Passwort zu den Servern abspeichern, sodass man ohne groß was eingeben zu müssen direkt auf den Geräten ist. Das kann das Windows-Tool zwar auch, aber nicht so komfortabel. Außerdem kann man sich seine ganze „Verbindungsdatenbank“ als Datei abspeichern und so problemlos auf andere Geräte übertragen.

Weiterhin – und das ist das beste – unterstützt das Tool Tabs. Unter Windows ist es fast ein Krampf, wenn man mehrere RDP-Sitzungen gleichzeitig offen hat und hin- und herschalten muss. mRemoteNG erstellt für jede Sitzung einen Tab, sodass man sehr einfach zwischen den Servern wechseln kann.

Das Bild passt sich außerdem immer dynamisch an die aktuelle Fenstergröße an. Beim Windows-Tool muss man schon mal vertikal und horizontal scrollen, wenn man das Sitzungsfenster etwas kleiner macht – auch das etwas, was nerven kann.
Zudem befindet man sich immer auf seinem eigenen Rechner, man muss das Sitzungsfenster nicht erst minimieren, wenn man etwas auf dem eigenen Gerät nachschauen will.

mRemoteNG unterstützt aber nicht nur das RDP-Protokoll, sondern auch VNC, ICA, SSH, Telnet und HTTP/HTTPS. Also eine ganze Menge an Standards. Außerdem ist es Open Source, was für viele auch ein gern gesehener Aspekt ist.

Entwicklung

Ich nutze das Tool jetzt schon länger, und da es lange keine Updates mehr gab, hatte ich schon die Befürchtung, dass die Entwicklung komplett eingestellt wurde. Lange Zeit war die letzte stabile Version aus November 2013. Doch im Juni 2016 – also knapp 2,5 Jahre später – hat sich offenbar ein neues Entwicklungsteam der Software erbarmt. Laut Changelog wurde der Source Code nach C# „übersetzt“ und seitdem wird mRemoteNG wieder aktiv weiterentwickelt.

Schon schlimm, dass ich mich so lange mit Windows-RDP herumgeschlagen habe und nicht selbst auf die Idee gekommen bin, nach einer Alternative zu suchen. Aber die Freude, nun dieses Tool zu haben, überwiegt den Ärger über mich selbst. 🙂

Weitere Infos und Download findet ihr hier: http://www.mremoteng.org/