Im letzten Beitrag habe ich erklärt, warum ich mich für den noblechairs EPIC als neuen Bürostuhl entschieden habe und gegen die großen Namen wie DXRacer, AkRacing oder auch MAXNOMIC®. Dieser Beitrag behandelt den Bestellablauf sowie diverse Mängel, auf die ich leider gestoßen bin.
Bestellung bei Caseking
Die Bestellung ist natürlich ein Kinderspiel. In Deutschland werden die Stühle von noblechairs exklusiv von Casking vertrieben. Also einfach auf die Shopseite gehen, die gewünschte Farbkombination oder auch Ledervariante auswählen und in den Warenkorb damit. Man kann diverse Zahlarten auswählen, wobei nur Vorkasse keine Gebühren kostet. Daher hatte ich diesen Weg gewählt, würde aber dringend anraten bei solchen Summen die 2 € Gebühren draufzuzahlen und per PayPal zu bezahlen. Das erspart ein paar schlaflose Nächte, dazu gleich mehr.
Bei der Zustellung geht leider nur GLS, wahrscheinlich wegen der Größe des Pakets. Da ich eher schlechte Erfahrungen mit GLS gemacht habe, war ich nicht so begeistert, aber hey, würde schon klappen. Um sicher zu gehen, dass der Stuhl auf jeden Fall an Weihnachten da ist und nicht eventuell nicht lieferbar wäre, habe ich recht früh bestellt, am 01.12.2017. Ungefähr eine Woche später war der Stuhl dann da.
Retoure
Eigentlich wollte ich den gar nicht vor Weihnachten auspacken, aber kurz vor Ablauf der 14 Tage Widerrufsrecht habe ich es dann doch gemacht. Zum Glück! Denn der Stuhl war leider nicht in Ordnung. Zu den Einzelheiten später mehr, auf jeden Fall habe ich den zurückgeschickt und gleich einen neuen bestellt, in der Hoffnung, dass der auch noch vor Weihnachten ankommt (ein Austausch hätte deutlich länger gedauert). Das hat leider nicht geklappt, der zweite Stuhl kam erst am 27.12., was aber halb so schlimm war. Dann aber ging die lange Wartezeit los, bis ich endlich mein Geld wiederbekommen habe. Am 19.12. hatte ich den Stuhl zurückgeschickt, am 27.12. war er laut DHL zugestellt. Natürlich sind da die Feiertage und ein bisschen Verzögerung bei der Bearbeitung sind nachvollziehbar. Letztendlich habe ich mein Geld nach einigen Mails aber erst am 22.01.2018 zurückbekommen. Also fast vier Wochen! Und da fehlten dann die Versandkosten, die hatte man einfach abgezogen. Also nochmal beschweren und zwei Tage später waren auch die erstattet. Für mich ein Unding. Es ging ja nicht um ein paar Euro, sondern um fast 350 €!
Ich hatte Caseking für einen sehr seriösen Händler gehalten und im Nachhinein ist es vielleicht auch alles nicht so schlimm, aber die Kunden vier Wochen auf die Kaufpreiserstattung warten zu lassen, geht gar nicht. Andere Händler schaffen das auch innerhalb von 2-3 Tagen. Und in dem Moment hat man irgendwie einfach Angst, dass man das Geld nie wiedersieht. So ganz überzeugt bin ich von Caseking nicht mehr, die Abwicklung der Retoure war nicht wirklich optimal …
Mängel
Wie oben erwähnt, musste ich einen Stuhl leider zurückschicken, da er Mängel hatte.
An der Unterseite der Sitzfläche war eine Metallstrebe verbogen (Bild 1), die Polsterung vorne war sehr ungleichmäßig (Bild 1) und es gab ein paar Macken im Leder. An der Rückenlehne gab es unter dem Leder eine spitze Erhebung, die das Leder schon fast durchstochen hatte (Bild 2). Ihr könnt euch vorstellen, wie enttäuscht ich war. Da bezahlt man 339 € für einen Stuhl und dann bekommt man so etwas! Aber gut, kann ja mal passieren. Das Problem: Auch der zweite Stuhl, den ich direkt bestellt hatte, war auch nicht ganz OK. Auch hier war eine Metallstrebe verbogen (Bild 3) und eine kleine Stelle im Leder hatte ein leicht andere Farbe – braun statt schwarz (Bild 4). Da fragt man sich echt, ob die bei noblechairs keine Qualitätskontrollen machen, denn zweimal nacheinander einen mangelhaften Stuhl zu bekommen, geht für mich bei dem Preis gar nicht! Da die verbogene Strebe nicht sichtbar ist und der braune Fleck auch eher unauffällig, wollte ich diesen Stuhl jetzt nicht zurückschicken. Das wäre wieder Aufwand, das 30 kg schwere und riesige Paket zur Post zu bringen, und außerdem war ich mir nicht sicher, ob der dritte Stuhl nicht vielleicht wieder noch schlimmer wäre.
Kontakt mit noblechairs
Also habe ich diesmal den direkten Kontakt mit noblechairs gesucht und auf deren Facebookseite einen Post abgesetzt. Man bot mir an, den Stuhl bzw. die Sitzfläche und die Rückenlehne (also fast den ganzen Stuhl) auszutauschen, doch ich fragte, ob auch ein Preisnachlass möglich sei. Das war es zum Glück, man bot mir 50 € Preisnachlass an, was ich angenommen habe. Nachdem ich denen die Rechnung zukommen lassen habe, war das Geld ein paar Tage später von Caseking an mich überwiesen.
Also der Kontakt mit noblechairs war sehr gut, auf Anfrage bei Facebook wird schnell und in der Regel auch freundlich geantwortet. Und die Abwicklung meiner Beschwerde ist auch zufriedenstellend verlaufen. Also Service können die auf jeden Fall. Allerdings tröstet das nur wenig darüber hinweg, dass es eigentlich zu diesem Servicefall hätte gar nicht kommen dürfen. Dass ich gleich zwei Stühle bekomme, die Mängel aufweisen, sagt einiges aus. Offenbar wird es mit der Qualitätskontrolle nicht so genau genommen. Und dass, obwohl man offenbar den Anspruch hat, nur höchste Qualität zu liefern. Das war schon ziemlich enttäuschend. Wenn man sich auf Facebook die Benutzerbeiträge anschaut, findet man auch ein paar negative Erfahrungen. Natürlich schreiben dort in der Regel nur die unzufriedenen Leute, aber dennoch führt es dazu, dass ich mir Gedanken mache, ob ich wirklich die richte Entscheidung getroffen habe …
Fazit
Sowohl von Caseking als auch von noblechairs bin ich enttäuscht. Zwar hat mit den Bestellungen und auch mit der Retoure bei Caseking im Endeffekt alles geklappt, aber dass man vier Wochen auf die Erstattung des Geldes warten muss und man dann nochmal hinterherfassen muss, um auch die Versandkosten erstattet zu bekommen, ist enttäuschend und darf einem seriösen Händler nicht passieren.
Dass noblechairs es in zwei Anläufen nicht geschafft hat, mir einen einwandfreien Stuhl zu verkaufen, ist ebenfalls erschreckend. Die Mängel mögen klein sein (wobei Macken im Leder für mich nicht klein sind), aber so etwas darf bei einem so teuren Produkt nie und nimmer auftreten. Es erweckt den Eindruck, dass das Qualitätsmanagement dort komplett versagt. Der Kundenservice ist hingegen sehr unkompliziert und gut.
Im nächsten Teil gibt es dann einen kurzen Test- und Erfahrungsbericht zum noblechairs EPIC.