Ich bin ein kleiner Canon-Fan. Nicht so ein Fanboy, der nichts anderes akzeptiert, sondern einfach, weil mir bis hierhin die Bedienung und Menüführung etc. bei Canon einfach am besten gefällt. Wobei ich zugeben muss, dass ich bis auf Nikon auch keinen anderen Hersteller richtig ausprobiert habe.
Lange habe ich mir – wie es Fans halt so tun – eingeredet, die Bildqualität von Canon sei doch auf jeden Fall so gut wie die von Sony oder Nikon (die in ihren Top-Kameras Sony-Sensoren verwenden). Mittlerweile gestehe ich mir aber selbst ein, dass ich falsch lag und es einfach nur so glauben und nicht anders wahrhaben wollte. Natürlich ist Bildqualität immer auch ein wenig subjektiv, aber diverse Faktoren lassen sich doch recht objektiv analysieren.
Da ich gerne Landschaften fotografieren, ist ein hoher Dynamikumfang wichtig. Und da schlägt Sony Canon nunmal um Längen! Was der aktuelle Sensor z.B. aus der Sony A7R (und auch der Nikon D810) in dieser Hinsicht leistet ist einfach phänomenal! Aus nur einer RAW-Belichtung lässt sich so wahnsinnig viel herausholen, dass man in vielen Fällen sogar auf HDR-Belichtungsreihen verzichten kann.
Wichtig ist mir natürlich auch das Rauschverhalten. OK, vielleicht bin ich da etwas zu sensibel, aber ich nehme Rauschen schnell wahr und es stört mich auch. Und wenn man sich auch hier den Vergleich zwischen den Top-Kameras von Canon und Sony anschaut, dann liegen da fast Welten zwischen. Natürlich ist der Unterschied in normalen Situationen bis zu einer gewissen ISO-Zahl nicht so gravierend, aber hat man mal ein eigentlich tollen Bild, das leider etwas unterbelichtet ist, stößt man bei Canon deutlich schneller an die Grenzen als bei Sony.
Ich habe gerade ein tolle Video dazu von Blake Rudis gefunden. Es geht zwar in erster Linie um das Thema „Komprimierte oder unkomprimierte RAWs“, aber in diesem Zuge zeigt er auch Vergleichsbilder zwischen der Canon 5Ds und der Sony A7R II. OK, er zeigt eine Extremsituation; denn wann hat man mal ein Bild, das gleich um 5 Blendenstufen unterbelichtet ist. Trotzdem zeigt es meiner Meinung nach schön deutlich auf, dass Sony im Moment ganz klar die Nase vorn hat, was die Bildqualität der Sensoren angeht. Das Bild aus der Sony-Kamera ist im Grunde noch brauchbar, sofern man es nicht zu groß belichten möchte, während beim Canon-Bild schon in der kleinen Ansicht das Rauschen deutlich sichtbar ist.
Also ich muss schon sagen, dass ich hier von Sony mehr als positiv überrascht bin, wohingegen Canon mich ein wenig enttäuscht. Für sich gesehen, ist der Chip von Canon sicher nicht schlecht, aber wenn man sieht, was möglich ist – wie Sony es zeigt – darf man doch mehr erwarten.
Hier das erwähnte Video von Blake Rudis, den Vergleich zwischen Sony und Canon gibt es ab 13m35s. Seht selbst.