Einen kleinen Versuch mit 28 Personen durchführen und das Ganze dann eine „Studie“ nennen?! In meinen Augen lächerlich! Denn repräsentativ ist das auf keinen Fall!

Dennoch ist das Thema interessant und es liegt nahe, dass das Ergebnis tatsächlich die Wahrheit wiederspiegelt.

Durch die in Smartphones integrierten Kameras ist es heute jedem möglich, überall Fotos zu machen und so Erinnerungen festzuhalten.  Dadurch hat man Dinge zwar dauerhaft digital (oder später als Druck auf Papier) parat, aber man erinnert sich offenbar weitaus schlechter an das, was man gesehen hat. Für unser Gedächtnis ist es demnach nicht förderlich, wenn wir Dinge fotografieren.

Versuch

Zu dieser Erkenntnis ist man an der Uni von Connecticut in eben der oben erwähnten „Studie“ mit 28 Teilnehmer gekommen. Die Probanden mussten sich im Universitätsmuseum 30 verschiedene Exponate ansehen. Die ersten 15 durften sie nur betrachten, die letzten 15 mussten sie zusätzlich fotografieren.
Am Tag danach wurden die Versuchspersonen nach dem Gesehenen befragt. Die ersten 15 Objekte, die „nur“ betrachtet worden waren, waren noch recht gut in Erinnerung; sich an die abgelichteten Objekte zu erinnern, stellte allerdings eine Schwierigkeit dar.

Als Fazit hält die Forscherin fest, dass Leute, die auf Technologie setzen, um Erinnerungen festzuhalten, die Aufmerksamkeit während des Geschehens vernachlässigen. Nach dem Motto: „Ich habs ja in der Kamera, warum sollte ich es mir noch zusätzlich merken!?“

Wie gesagt, die „Studie“ an sich finde ich etwas lächerlich, das Ergebnis erscheint mir aber schlüssig. Denn mit Terminen verhält es sich ja ähnlich: Smartphones besitzen auch alle einen Kalender, in dem sämtliche Termine gespeichert werden können. Die Nutzer werden rechtzeitig vom Gerät erinnert. Auch das führt dazu, dass man sich auf das Handy verlässt und die Termine zu schnell aus dem Gedächtnis streicht.

Tja, was das Fotografieren betrifft, werde ich wohl damit leben müssen – und mich bemühen, trotzdem immer aufmerksam zu sein. Die Kalenderfunktion meines Smartphones nutze ich eher selten – Termine habe ich daher immer recht gut im Gedächtnis.

Quelle