Backup – schon wieder dieses Thema? Ja, denn neben den Kosten, dem Datenschutz und der Geschwindigkeit, ist auch die Datensicherung ein sehr wichtiger Aspekt bei dieser Thematik. Leider wird es von vielen noch immer vernachlässigt, wie ich selbst aus dem Freundes- und Bekanntenkreis immer wieder erfahren muss. Die wenigsten machen sich wirklich Gedanken darüber, was bei einem Festplattenausfall mit ihren Daten passiert.

Online-Speicher

Cloud = Backup

Nutzt man einen Online-Speicher, so muss man sich zumindest für die dort gespeicherten Daten nicht weiter um ein Backup kümmern. Da sich die Daten in der Regel sowohl auf einem eigenen Gerät zuhause als auch in der Cloud befinden – die Daten in der Cloud sind also quasi eine Kopie – hat man bereits eine Sicherung. Und zwar eine, die sich irgendwo weit entfernt vom eigenen Standort befindet. Bei einem Feuer oder anderen äußeren Einflüssen würden die Daten dort nicht zusammen mit denen vor Ort zerstört werden. Man hätte auf jeden Fall eine Kopie der Daten abrufbar. Und auch falls die Daten sich nur in Cloud befinden (also keine lokale Kopie vorhanden ist), muss man sich zumindest bei den größeren Anbietern keine Sorgen machen, denn dort gibt es redundante Server, die ebenfalls räumlich getrennt sind. Dass dort in irgendeiner Form Daten verloren gehen, ist äußert unwahrscheinlich.

Versionierung

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Daten bei einem Online-Speicher in der Regel versioniert abgespeichert werden. Das bedeutet, dass mehrere Versionen der Datei vorhanden sind. Ändert man eine Datei und speichert diese ab, merkt dann aber, dass die Änderung falsch war, so kann man einfach auf eine ältere Version zurückgreifen. Gleiches gilt, sollte eine Datei beim Speichern vielleicht mal kaputtgehen.

Eigene Cloud

Kein automatisches Backup

Bei einer eigenen Cloud hat man diese automatische Datensicherung nicht. Zwar hat man die Daten mehrfach vorliegen, aber alles an einem Standort. Und wenn dort etwas passiert, wären die Daten allesamt weg, da hier keine räumliche Trennung gewährleistet ist. Daher sollte man sich hier selbst um ein Backup kümmern, welches möglichst an einem anderen Ort aufbewahrt wird. Da das Backup direkt vom NAS (ohne Umweg über den PC) gemacht werden kann, muss dafür kein separates Gerät an sein. Es kann also auch nachts laufen. Außerdem bieten die NAS-Systeme eine integrierte Backup-Lösung an, die sehr leicht zu konfigurieren ist. Man muss es halt eben nur einmalig einrichten und sich selbst darum kümmern, die Backup-Festplatte anzuschließen und das Backup zu starten. Außerdem kostet die Backup-Festplatte auch wieder eine gewisse Summe Geld, diese zusätzliche Ausgabe hat man bei einem Online-Speicher nicht.
Auch die NAS-Systeme bieten – zumindest im Fall von Synology – eine versionierte Speicherung der Daten an. Allerdings befinden sich die Daten dann natürlich alle auf dem NAS und benötigen so Speicherplatz.

Spiegelung ≠ Backup

Zu beachten ist hier, dass eine Spiegelung der Daten (RAID1), wie es in NAS-Systemen mit mehreren Festplatten üblich ist, kein Backup darstellt. Sollte eine Datei z.B. beim Speichern kaputtgehen, würden diese kaputten Bytes direkt auch synchronisiert werden. Die Datei wäre also auf allen verbundenen Festplatten und Geräten defekt.

Fazit

Beim Thema Backup ist der Online-Speicher gegenüber der eigenen Cloud-Lösung klar im Vorteil, da sich der Benutzer im Grunde um nichts selbst kümmern muss. Die Dateien in der Cloud sind bereits ein Backup an einem anderen Standort und der Anbieter selbst macht laufend Backups und speichert zudem die Dateien versioniert ab.
Bei der eigenen Cloud-Lösung muss man für eine Datensicherung selbst aktiv werden, damit z.B. im Falle eines Brandes nicht sämtliche Daten zerstört sind. Das Backup muss am NAS-System eingerichtet und auch immer wieder manuell durchgeführt werden. Und wie das so ist: Man kann es vergessen oder auch mal aus Bequemlichkeit aussetzen. Zudem braucht man eine separate Festplatte, was weitere Kosten verursacht.