Zuverlässigkeit ist der nächste sehr wichtige Punkt bei der Verfügbarkeit von Daten. Man muss einfach jederzeit und von überall in der Lage sein, die eigenen Daten abzurufen. Die schon behandelten Aspekte sind Kosten, Datenschutz, Geschwindigkeit und Backup.

Online-Speicher

Anbindung

Liegen die Daten bei einem Anbieter, so ist man grundsätzlich davon abhängig, dass die Server ohne Ausfälle funktionieren und dass der Anbieter auch eine stabile und redundante Leitung anbietet. Sind die Server down oder die Internetleitung des Anbieters fehlerhaft, ist ein Zugriff auf die Daten einfach nicht mehr möglich. Benötigt man gerade in diesem Moment wichtige Daten, ist das sehr ärgerlich. So ein Ausfall kann man als Kunde natürlich nicht voraussehen. Man ist einfach davon abhängig, dass die Technik auf Anbieterseite dauerhaft fehlerfrei läuft. Hier muss man allerdings dazusagen, dass es eher selten eintritt, dass man über einen längeren Zeitraum keinen Zugriff auf seinen Online-Speicher hat. Aber wenn man gerade dann eine wichtige Datei unbedingt braucht, ist das auch nur ein schwacher Trost.

Marktpräsenz

Außerdem muss man darauf vertrauen, dass der Online-Speicher nicht vielleicht geschlossen wird. Bei den großen Anbietern besteht diese Gefahr wohl generell nicht, da die Cloud momentan ein Kerngeschäft ist. Aber es kommt schon mal vor, dass aufgrund des Konkurrenzkampfes kleine Anbieter die Segel streichen und den Speicher nicht mehr anbieten. Dann muss man sich darum kümmern, dass die Daten alle heruntergeladen oder zu einem anderen Anbieter migriert werden.

Hardwaredefekt

Ein Ausfall durch einen Hardwaredefekt lässt sich bei einem Online-Speicher so gut wie ausschließen. Natürlich kann auch da eine Festplatte oder von mir aus auch ein ganzer Serverknoten ausfallen, aber durch RAID-Systeme und Redundanz ist es äußerst unwahrscheinlich, dass ein einzelner Hardwaredefekt dazu führt, dass man nicht mehr an seine Daten kommt.

Eigene Cloud

Eigenes Netzwerk und Internet

Bei der eigenen Cloud ist man in erster Linie nur vom eigenen Netzwerk abhängig. Will man von extern auf die Daten zugreifen, muss natürlich die eigene Internetleitung funktionieren. Aber nicht noch zusätzlich die eines Cloud-Anbieters. Greift man zuhause auf die Daten zu, werden die über das interne Netz abgerufen. Dafür braucht es dann nicht einmal funktionierendes Internet, sondern nur funktionieren Netzwerkgeräte (also Router bzw. Switch).
Steht mal ein Serverupdate verbunden mit einem Neustart an, so lässt sich diese Ausfallzeit selbst planen. So kommt es nicht dazu, dass das NAS gerade dann nicht erreichbar ist, wenn man es braucht.

Defekt

Anders sieht es bei einem Defekt aus. Ein Defekt kommt plötzlich lässt sich natürlich nicht vorhersagen. Macht eine Festplatte Probleme, so ist zumindest bei einem 1-Bay-NAS (also ein NAS mit nur einer Festplatte) kein Zugriff auf die Daten mehr möglich. Hat man mehrere Festplatten zu einem RAID-Verbund zusammengeschlossen, so sind die Daten immerhin noch verfügbar und man hat etwas Zeit zu reagieren und die defekte Festplatte auszutauschen. Geht das NAS-System als solches kaputt, so ist ein Zugriff auf die Daten ebenfalls gar nicht mehr möglich und es muss erst Ersatz beschafft werden.
Gut wenn man für solchen Fall regelmäßige Backups gemacht hat. Aber wie schon beim Thema Backups gesagt, sollten diese an einem anderen Ort aufbewahrt werden. Was dazu führt, dass das Backup auch nicht sofort verfügbar wäre, sondern erst geholt werden müsste.

Fazit bei der Zuverlässigkeit

Beim Online-Speicher ist man darauf angewiesen, dass die Technik und auch die Internetleitung des Anbieters einwandfrei laufen. Das ist heutzutage natürlich die Regel, jedoch ist es theoretisch möglich, dass man eine Zeit lang von seinen Daten abgeschnitten ist. Außerdem besteht bei kleineren Anbietern die Gefahr, dass der Dienst eingestellt wird. Bei der eigenen Cloud ist die eigene Internetleitung nur wichtig, falls man von extern auf den Server zugreifen will. Zuhause im eigenen Netzwerk ist der Zugriff immer möglich. Allerdings kann es hier natürlich passieren, dass das NAS oder die Festplatten oder das Netzwerkgerät kaputtgehen und somit die Daten nicht mehr verfügbar sind, bis Ersatz da ist.

Solange man nicht gerade bei einem kleinen Cloud-Anbieter ist oder das ganze Internet ausfällt, könnte Online-Speicher in Punkto Zuverlässigkeit durchaus seine Vorteile gegenüber dem eigenen NAS haben. Die Gefahr eines Hardwaredefekts ist zuhause natürlich wesentlich höher und auch die Ausfallzeit wäre länger.