Kühler/Lüfter: AMD Wraith Prism

Den besseren Ryzen CPUs legt AMD als Boxed Kühler den Wraith Prism bei. Natürlich war mir bewusst, dass der wohl nicht mit teuren anderen Kühlern mithalten kann. Aber da auch hier ein Test bei computerbase.de dem Kühler eine durchaus ordentliche Leistung attestiert, wollte ich ihm erstmal eine Chance geben. Dort heißt es wörtlich im Fazit: „Das neue Ryzen-Flaggschiff bekommt hingegen eine ungewöhnlich große und starke Kühllösung von AMD gestellt. […] Bauartbedingt kann der Top-Blow-Kühler Wraith Prism nicht mit größeren Tower-Kühlern mithalten, doch er erfüllt seine Aufgabe gut: Er kann eine Ryzen-CPU adäquat kühlen und macht dies im Regelfall bei einer angenehm moderaten Geräuschkulisse.“

Tja, so ganz zufrieden bin ich weder mit der Kühlleistung noch mit der Geräuschentwicklung. Im Idle ist die CPU unter Windows ca. 45°C warm, unter Volllast mit Prime95 kann das bis zu 76°C werden. Auch bei der normalen Arbeit mit Lightroom steigt die Temperatur bei Lastspitzen kurzzeitig auf über 70°C. Einen direkten Vergleich mit einem anderen Kühler habe ich natürlich nicht. Allerdings war mein bisherigen Intel Core i7-4770 mit Skythe Mugen 3 zu Anfang mit frischer Wärmeleitpaste locker 20°C kühler. Im Idle unter Windows 25°C und unter Last 55°C. Auch wenn das vielleicht nicht komplett vergleichbar ist, so empfinde ich die Temperaturen doch als zu hoch, um dem Kühler eine gute Leistung zu bescheinigen. Natürlich muss man aber dazu sagen, dass Temperaturen über 70°C kein Problem darstellen. Nur hätte ich es halt schon gerne kühler. Je kühler die CPU, desto weniger Arbeit für den Lüfter.

Apropos Lüfter: Der Lüfter ist leider nicht wirklich leise. Eigentlich ist er immer hörbar, wenn auch nicht störend bei geringer Drehzahl. Sobald die Temperaturen aber steigen, wird es deutlich lauter. Bei gleichbleibender Last empfinde ich das als nicht so schlimm, da man dann ein permanentes und gleichmäßiges Rauschen hört. Daran kann man sich im Grunde „gewöhnen“. Arbeitet man allerdings intensiver mit Programmen wie z.B. Lightroom und erzeugt dabei beim Verstellen diverser Regler bei der Bildbearbeitung kurzzeitige Last, so hat man trotz angepasster Lüfterkurve immer noch häufiges Aufheulen des Lüfters. Und da das Geräusch dabei ständig lauter und wieder leiser wird, ist es dabei schon ziemlich nervig und gefühlt echt laut.

Der Lüfter verfügt zudem über eine konfigurierbare RGB-Beleuchtung. Wer ein Gehäuse mit Sichtfenster hat und auf beleuchtete Komponenten steht, wird daran sicher seine Freude haben. Für mich spielt das aber keine Rolle, daher empfinde ich die Beleuchtung eher als störend. Leider lässt sich die Beleuchtung nur mithilfe von Software anpassen, die auch ständig im Hintergrund laufen muss.

Für den Moment bleibe ich wohl dabei, da ich keine Lust habe, den Kühler abzumontieren und die CPU zu reinigen etc., aber auf längere Sicht werde ich mir wohl eine stärkere Kühllösung beschaffen.