Funktionen

Im folgenden gehe ich etwas näher auf einige der Funktionen ein. Dabei folge ich keinem speziellen Konzept, sondern die Reihenfolge ist eher zufällig.

Uhr

Eine Fitnessuhr hat – natürlich – eine Uhr. Anders als bei vielen Bändern hat die Bip ein Always-On-Display. Die Uhr wird also dauerhaft angezeigt und muss nicht immer erst aufgeweckt werden. Selbst bei Sonne ist die Uhr auch ohne Beleuchtung sehr gut ablesbar, weil es transflektiv ist. Das Display reflektiert das Umgebungslicht und wird dadurch noch besser erkennbar. Die Uhr selbst bietet ab Werk zehn verschiedene Ziffernblätter, die je nach Geschmack aktiviert werden können. Allerdings gibt es über andere Quellen (dazu später mehr) hunderte weitere verschiedenste Ziffernblätter, die man sich kostenlos herunterladen und auf der Uhr aktivieren kann. Von schlicht bis verspielt, von klassisch bis modern, von analog bis digital, von reiner Uhr bis zur Info-Zentrale: Da wird bestimmt für jeden etwas Passendes dabei sein. Mit einem „Fremd-Ziffernblatt“ kann allerdings die Akkulaufzeit geringer ausfallen. Gerade diese Vielfalt, was die Ziffernblätter angeht und wodurch man die Optik der Uhr immer wieder ändern kann, machen die Bip für mich so interessant.

                

GPS

Die Bip verfügt über ein eingebautes GPS-Modul. Das ist im Bereich der Fitness-Uhren schon ein Herausstellungsmerkmal. Die meisten anderen Uhren haben das nämlich nicht und sind beim GPS-Tracking auf das Smartphone angewiesen. Dieses muss dann natürlich dabei sein. Bei der Bip ist das nicht nötig. Hier übernimmt die Uhr direkt das Tracking und speichert die Daten auf dem Gerät. 25 Aktivitäten können gespeichert werden, bevor der Sync mit der Amazfit App erfolgen muss. Das Finden des GPS-Signals kann schon mal etwas dauern. Wahrscheinlich kommt es einem länger vor als es wirklich ist, aber wenn man startklar ist und warten muss, nervt es schon etwas.
Die Bip unterstützt aber nicht nur GPS, sondern auch GLONASS. GLONASS ist quasi das russische Pendant zu GPS. Dadurch, dass beide Systeme gleichzeitig unterstützt werden, soll eine höhere Genauigkeit bei der Standortermittlung erreicht werden. Und sollte ein System mal ausfallen, gibt es halt noch das andere.

Benachrichtigungen

Benachrichtigungen von Smartphone an die Uhr senden können wohl die meisten Wearables. Da gibt es dann ein Signal oder eine Vibration an der Uhr, sobald etwas am Smartphone eingegangen ist. Doch dank des großen Bildschirms bekommt man an der Bip nicht nur ein Signal, sondern es wird direkt die komplette Nachricht angezeigt und man kann sie lesen. Und nicht nur das. Die Benachrichtigungen werden gespeichert, sodass man sie auch später noch an der Uhr lesen kann. Dabei funktionieren im Grunde alle Apps. WhatsApp, Facebook, Telegram oder Mail sowieso, aber auch zum Beispiel die DHL-App oder Kalenderbenachrichtigungen. Antworten über die Uhr ist natürlich nicht möglich. Leider kann die Uhr keine Umlaute und Emojis anzeigen. Bei Emojis kann man damit leben, bei Umlauten ist das aber ziemlich unschön. Stattdessen wird nur ein Kästchen angezeigt. Ein Bug nervt hier auch gewaltig: Komischerweise bekomme ich jede Benachrichtigung doppelt auf meine Uhr. Ich weiß nicht warum, aber auf Dauer ist es total störend. Daher habe ich die Notifications in der offiziellen App deaktiviert und nutze dafür eine alternative App. Dazu aber später mehr.

Pulsmessung

Eine wesentliche Funktion ist natürlich die Pulsmessung. Wie bei allen Wearables kommt hier das PPG-Verfahren zum Einsatz, sprich an der Unterseite der Uhr befindet sich ein Infrarot-Licht und der optische Sensor. Während einer Aktivität wird der Puls standardmäßig durchgängig gemessen. Ansonsten hat man zwei Möglichkeiten: Zum einen lässt sich der Puls manuell messen, indem man auf der Uhr in den Menüpunkt Status geht. Dort sieht man die Schritte, die gegangenen Kilometer, die verbrauchten Kalorien und eben den aktuellen Puls. Der muss dann aber erst noch gemessen werden, was mitunter ganz schön lange dauert. Damit kann man leben, aber bei einem billigen Fitnessband meiner Frau geht das deutlich schneller. Zum anderen kann man auch die dauerhafte Pulsmessung aktivieren. Dann lässt sich in der Mi Fit App ein Intervall festlegen, in dem automatisch der Puls gemessen und an das Smartphone übertragen wird. Dort wird dann der Puls getrackt und grafisch in einem Diagramm dargestellt. Man kann dabei auswählen, ob der Puls jede Minuten, alle 10 oder alle 30 Minuten gemessen wird. Diese Funktion ist sehr nützlich, wenn man seinen Puls über einen längeren Zeitraum beobachten will. Und nur dann wird der aktuelle Puls auch auf dem Ziffernblatt angezeigt. Allerdings leidet darunter natürlich die Akkulaufzeit erheblich – und zwar sowohl von der Uhr als auch vom Handy, da ständig Daten über Bluetooth übertragen werden. Die dauerhafte Pulsmessung funktioniert auch nur, wenn das Handy in der Nähe ist, also Verbindung besteht. Wie exakt die Werte der Pulsmessung sind, kann ich nicht beurteilen, aber wie man so liest gibt es zum Vergleich zu professionellen Pulsmessern nur Abweichungen im Toleranzbereich.

          

Schlaftracking

Hat man die Uhr nachts um, wird auch der Schlaf überwacht. Die Uhr zeigt später an, wann man schlafen gegangen ist, wann man aufgewacht, wie lange man geschlafen hat und wie lange die Tiefschlafphase war. So ganz traue ich den Werten da allerdings nicht, da ich laut Uhr oft bereits geschlafen habe, obwohl ich definitiv noch wach war und im Bett gelesen habe etc. Wahrscheinlich habe ich mich dabei zu wenig bewegt. Mich hat die Uhr trotz ihrer Größe nachts überhaupt nicht gestört. Doch da mir das Schlaftracking nicht wichtig ist, nehme ich die Uhr mittlerweile zur Nacht ab.

Schrittzähler

Was soll man groß über einen Schrittzähler sagen? Sowas hat jede Fitnessuhr und sogar wohl jedes Smartphone. Es werden halt die Schritte gezählt. Außerdem werden die zurückgelegte Strecke in Kilometer und auch die dabei verbrannten Kalorien angezeigt. Das mit den verbrannten Kalorien kann nicht passen, der Wert ist bei mir komischerweise immer sehr klein. ;)