Alternative Apps

Wie bereits erwähnt gibt es für die Amazfit Bip auch alternative Apps. Zum einen die App Gadgetbridge. Mit dieser App lassen sich zahlreiche Fitnessuhren wie eben auch die Bip verwalten, ohne dass man dafür die offizielle App benötigt. Das hat den Vorteil, dass man keinen Account benötigt und damit in Sachen Datenschutz auf der sicheren Seite ist. Ich habe die App getestet, bei mir hat sich leider nicht funktioniert. Es wurde keine Verbindung zur Uhr aufgebaut. Außerdem gibt es die App nur für Android und ist nicht über den Play Store erhältlich. Man muss z.B. den alternativen App Store F-Droid benutzen. Das wird für die meisten Anwender schon zu kompliziert sein.

Dafür nutze ich die App Tools & Amazfit. Es ist eine eigenständige App, die allerdings auf den Funktionen der Mi Fit App aufsetzt und gewisse Funktionen verfeinert und verbessert. Daher muss die Mit Fit App installiert sein. Alle Funktionen der App kann und will ich hier gar nicht aufreihen, aber hier ein paar Highlights aus meiner Sicht. Ganz sinnvoll finde ich die Option, Benachrichtigungen on the fly anpassen zu lassen. Wie oben erwähnt unterstützt die Mi Fit App keine Umlaute oder Sonderzeichen. Bei Tools & Amazfit kann man definieren, dass bestimmte Zeichen automatisch verändert werden. So kann dann ein ü zu ue werden etc. Und dann wird das auch so auf der Uhr angezeigt. Das ist zwar immer noch kein Umlaut, dafür aber auch kein Kästchen und man kann es lesen. Leider klappt das aber nicht immer zuverlässig. Außerdem kann man jeder App für die Notifications ein Logo zuweisen, dass dann auf der Uhr angezeigt wird. Leider ist man da auf ein paar vorgegebene Icons beschränkt und die Auswahl ist stark begrenzt. Trotzdem ganz nett.

          
Weiterhin kann mit der App „Button-Aktionen“ festlegen. Sprich man kann dem Hardwarebutton der Uhr eine bestimmte Funktion zuweisen, wie Start/Stopp oder Nächster Titel bei der Mediensteuerung. Das habe ich allerdings nur mal kurz angetestet und ich will mir hier kein Urteil erlauben. Funktioniert hat es aber.

Auch mit dieser App lässt sich der Puls dauerhaft messen. Der Vorteil hier ist, dass sich der Verlauf viel differenzierter darstellen lässt. So kann man aus verschiedenen Graphen mit unterschiedlicher Zeitspanne wählen. Und das Ganze ist optisch etwas schicker aufbereitet als in der offiziellen App. Außerdem lassen sich hier auch individuelle Intervalle festlegen.

Ein weiteres Highlight sind die Widgets, die man sich auf den Homescreen packen kann. So kann man z.B. die Schritte, Herzfrequenz, Akkustand etc. immer auf dem Handy im Blick haben.

Für mich ist die App Tools & Amazfit fast ein Must-have, um noch mehr Spaß mit seiner Bip zu haben. Leider ist die App nicht gratis, sondern muss einmalig für 3,59 € gekauft werden. Das ist sie aber meines Erachtens wert.

Alternative Ziffernblätter

Wie schon gesagt ist man bei der Bip nicht auf die mitgelieferten Ziffernblätter beschränkt. Und das ist gut so. Denn mal ehrlich, so richtig hübsch sind die nicht. Ich empfehle daher die App Amazfit Bip & Cor WatchFaces. Dort sind wohl hunderte Ziffernblätter verfügbar, die sich recht einfach auf der Bip aktivieren lassen. Im Menü der App kann man die gewünschte Sprache auswählen und bekommt dann die passenden Watchfaces angezeigt. Es gibt zwar keine reinen deutschen, aber unter den englischen oder internationalen Blättern findet man auch genug Auswahl. Unter anderem auch ein paar ganz lustige. Die App kann zwar nicht eigenständig auf die Uhr zugreifen und das Ziffernblatt überschreiben, bedient sich aber eines kleinen Tricks in der Mi Fit App. Wie das funktioniert ist gut erklärt und simpel. Die App ist kostenlos und finanziert sich über Werbung. Durch einen In-App-Kauf lässt sich die Werbung deaktivieren.

Fazit

Ja, die Amazfit Bip hat ihre Schwächen. Das größte Manko ist die Sprache. Obwohl es mittlerweile die internationale Firmware gibt, ist die Uhr oft spontan auf Chinesisch. Und auch wenn sie dann auf Englisch ist, sind manchmal einige Elemente nicht übersetzt. Das ist kein Weltuntergang, da zumindest ich das meiste mit der App mache und nicht an der Uhr direkt, aber schön ist es nicht. Und ich kann durchaus verstehen, dass manche Leute so etwas nicht möchten. Das macht sich zudem bei den Benachrichtigungen bemerkbar. Da die chinesische Sprache unsere Sonderzeichen und Umlaute nicht kennt, können diese nicht dargestellt werden. Stattdessen sieht man nur ein Kästchen. Auch dass die Uhr – wenn man denn nicht frickeln will – nur mit der offiziellen App mit einem Account funktioniert, mag für einige eine KO-Kriterium sein. Schließlich werden Daten gesammelt und auf einem vermutlich chinesischem Server gespeichert. Ich kann damit allerdings leben. Dass die Pulsmessung etwas langsam ist und auch die GPS-Suche etwas Zeit braucht, ist nicht ideal, wenn man mal schnell … Aber richtig schlimm ist es jetzt nicht. Dass das Armband bei meiner Haut Irritationen hervorgerufen hat, muss ich persönlich negativ bewerten, aber wahrscheinlich betrifft es die meisten nicht.
Es überwiegen doch eindeutig die Vorteile. Die Uhr hat ein großes Display und kann viele Infos anzeigen. Man kann aus hunderten Ziffernblättern wählen und sie sich nach eigenem Geschmack gestalten. Zudem ist die Uhr immer sichtbar und überall ablesbar. Die Uhr ist hochwertig und top verarbeitet. Es stehen zahlreiche Aktivitäten zur Verfügung, die dank Speicher auch in der Uhr gespeichert werden. Gerade das integrierte GPS-Modul ist hervorzuheben, da das nur wenige Uhren bieten. Es kann beim Sport komplett aufs Handy verzichtet werden. Ein weiteres Highlight ist die Akkulaufzeit. Meine 60 Tage im Test sind natürlich nicht repräsentativ, aber zwei Wochen sollte der Akku auch bei normaler Nutzung durchhalten.

Will also jemand eine Fitness-Uhr, die mehr bietet als ein reines Band, dabei gut aussieht und auch im Verhältnis günstig zu bekommen ist, und natürlich mit den genannten Schwächen leben kann, dem sei die Huami Amazfit Bip wärmstens empfohlen.